Freundschaft von Swisttal und Quesnoy-sur-Deûle Feier mit Freunden der ersten Stunde

SWISTTAL · Mit einem herausragenden Jubiläumskonzert der Philharmonie de Quesnoy-sur-Deûle in der Aula der Georg-von-Boeselager-Schule sind die Gemeinde Swisttal und der Partnerschaftsverein in das Festwochenende zum 25-jährigen Bestehen der Partnerschaft Swisttal- Quesnoy-sur-Deûle gestartet.

 Ansicht von Quesnoy-sur-Deûle.

Ansicht von Quesnoy-sur-Deûle.

Foto: Saxler-Schmidt

37 von insgesamt 55 Musikern zwischen 13 und 73 Jahren der seit fast 190 Jahren bestehenden Philharmonie spielten unter der Leitung ihrer drei Dirigenten Caroline Blondel, Marie Verschawe und Michel Dewiere ein buntes Potpourri von Musikstücken.

Den Auftakt machten die Blasmusiker der "Batteriefanfare" unter Leitung der 26-jährigen Caroline Blondel mit dem Lütticher Revolutionsmarsch "Le valeureux Liégeois", gefolgt von Stücken in einer großen Bandbreite von Klassik bis Pop. Als Überraschung gab es zum Abschluss eine deutsch-französische Co-Produktion: Mitglieder der Philharmonie und der hiesigen Musikschule hatten organisiert, dass Kinder von deutschen Gastgeberfamilien mit den französischen Gästen musizierten.

Das Konzert markierte den Höhepunkt der Feierlichkeiten der Partnerschaft zwischen Swisttal und Quesnoy-sur-Deûle - im Norden Frankreichs nahe Lille gelegen. Die insgesamt 61 Gäste bildeten die größte Delegation aus der Partnerstadt, die je in Swisttal empfangen und in 39 Familien willkommen geheißen wurden, berichtete die Vorsitzende des Swisttaler Partnerschaftsvereins, Monika Wolf-Umhauer.

Mit ihr begrüßte die neue Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner, auch selbst private Gastgeberin, die französischen Gäste. Damit scheine in der Partnerschaft auch der Übergang von Amtsvorgänger Eckhard Maack und seinem früheren französischen Amtskollegen Roger Lefèbvre auf Petra Kalkbrenner und die französische Amtskollegin Rose Marie Hallynck nahtlos zu gelingen, freute sich die Partnerschaftsvereinsvorsitzende. Zum Konzert gekommen waren auch einige "deutsche und französische Partner der ersten Stunde", so Monika Wolf-Umhauer.

Sie begrüßte insbesondere den damaligen Bürgermeister Wilfried Hein, der "großen Anteil an der Begründung" hatte. Nach den entsprechenden Ratsbeschlüssen - am 6. Oktober 1990 in Quesnoy und am 27. Oktober 1990 in Swisttal - unterzeichnete er, mit seinem damaligen französischen Amtskollegen Bürgermeister Roger Lefèbvre, die Partnerschaftsurkunden. In Quesnoy gibt es seitdem eine "Rue de Buschhoven" und seit 1992 in Buschhoven den Quesnoy-sur-Deûle-Platz.

Buschhoven deshalb, weil in dem Ortsteil die Ursprünge der offiziellen deutsch-französischen Partnerschaft liegen. Feiert die offizielle Partnerschaft auch in diesem Jahr ihr Silberjubiläum, gibt es die ersten sportlichen und musikalischen Begegnungen zwischen Bürgern aus Buschhoven und Quesnoy schon seit 1974. Auf Anregung des damaligen Jugendtrainers Peter Bois von Hertha Buschhoven waren die jungen Fußballer in den Norden Frankreichs gefahren, um dort einen Soldatenfriedhof zu pflegen.

Ersten Kontakten beim Fußball und der Musiker des Spielmannszugs der Feuerwehr Buschhoven und Quesnoy folgten Konzerte und zahlreiche Feste, Besuche und Begegnungen. So wurde die 355 Kilometer lange Strecke zwischen den Partnerkommunen zu Fuß unter anderem als Staffellauf (1992 und 1993), mit dem Fahrrad (zuletzt im Mai 2015) und sogar mit dem Kanu (1994) zurückgelegt. Es gab bereits einen Eltern-Kind-Austausch in beiden Städten (2011) und einen gemeinsamen Fotokalender (2014). Lange Jahre nahmen französische Jugendliche am Zeltlager von SV Hertha Buschhoven teil. Über offizielle Besuche hinaus haben sich viele private Freundschaften entwickelt, die teils seit Jahrzehnten gepflegt werden.

Aus den Anfängen entwickelte sich im September 2006 die Gründung des "Vereins zur Förderung der Partnerschaft zwischen Quesnoy-sur-Deûle-Swisttal". Durch die Ausdehnung der Partnerschaft auf die gesamte Gemeinde Swisttal konnte sie auf eine breitere Basis gestellt werden. Auf dem Programm der Jubiläumsfeierlichkeiten standen neben dem Konzert ein Oktoberfest-Abendessen, die Kranzniederlegung am Ehrenmal in Heimerzheim - unter Beteiligung der Philharmonie, des Spielmannszuges Buschhoven und des Tambourcorps Frei-Weg-Heimerzheim.

Den Abschluss bildete der Festakt gestern: Während einer Zusammenkunft im Rathaus erneuerten die Bürgermeisterinnen von Swisttal und Quesnoy-sur-Deûle, Petra Kalkbrenner und Rose Marie Hallynck, mit den Vorsitzenden der Partnerschaftsvereine, Monika Wolf-Umhauer und Catherine Mille, mit ihren Unterschriften die Partnerschaft. "Wir bekennen uns zu den demokratischen Werten unserer Länder. Die Gegenwart zeigt täglich, dass wir diese Werte verteidigen müssen", sagte Hallynck.

Kalkbrenner erklärte, dass ein Kernstück und Motor des einigen Europa "die deutsch-französische Freundschaft im Allgemeinen und die Freundschaft zwischen Quesnoy-sur-Deûle sowie Swisttal und unseren Bürgern im Besonderen" sei. Sie überreichte als Geschenk zwölf Kölschgläser mit eingraviertem Gemeindewappen, während Hallynck eine Flasche mit 25 Jahre alten Armagnac mitgebracht hatte.

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