Heimerzheimer Schülerunternehmen Erfolgreich ohne einen Firmenchef

SWISTTAL-HEIMERZHEIM · Das Heimerzheimer Schülerunternehmen "School-Art" verkauft erfolgreich die Kunst der Mitschüler. Diese entsteht im Kunstunterricht der neunten und zehnten Klassen. 40 Bilder haben bisher 400 Euro dem Firmenkonto eingebracht. Das Geld soll für schulinterne Zwecke verwendet werden.

 Erfolgreiche Unternehmer: Die Achtklässler der Georg-von-Boeselager-Schule.

Erfolgreiche Unternehmer: Die Achtklässler der Georg-von-Boeselager-Schule.

Foto: Susanne Träupmann

Ein Leben ohne eigene Firma können sich die Achtklässler des Realschulzweiges der Heimerzheimer Georg-von-Boeselager-Schule nicht mehr vorstellen. Seit einem Jahr betreiben die Schüler des Sozialwissenschaftskurses gemeinsam mit ihrer Lehrerin Susanne Scharrenbach die Schulfirma "School-Art". Die acht Schüler verkaufen Kunstwerke, die ihre Schulkameraden aus der neunten und zehnten Klasse im Kunstunterricht bei den Kunstlehrerinnen Olga Rädle und Christina Schulz produziert haben und "School-Art" zum Verkauf überlassen.

Um die 40 Bilder haben die Jung-Unternehmer im ersten Jahr verkauft, 400 Euro sind dafür aufs Firmenkonto geflossen. Das Geld wollen sie für kursinterne Wünsche wie etwa einen Laptop oder eine Fahrt zur Europäischen Zentralbank nach Frankfurt ausgeben. "Das ist bisher ein toller Erfolg, wenn man bedenkt, dass wir nur an zwei offiziellen Terminen verkauft haben", sagte Nico Köppe.

Dabei stehen nur die besten Bilder der Mitschüler zum Verkauf. "Wir begutachten die Bilder, schätzen den Preis und legen ihn gemeinsam fest", erklärte Celine Hernandez. Der Preis, fünf bis 25 Euro pro Bild, hängt von der Größe, dem Aufwand und den verwendeten Materialien sowie der Präsentation (zum Beispiel Glasrahmen) ab.

"Wir nehmen nicht alle Bilder. Denn nicht alle sind gelungen", betonte Maximilian Heck die kritische Auswahl. Allerdings verkaufen die Schüler nicht nur Leinwandprodukte, sondern auch Skulpturen wie zum Beispiel die aus Pappmaché hergestellten Minions. "Wir verkaufen alles, was mit Kunst zu tun hat, was die Schüler nicht mit nach Hause nehmen wollen und was sie der Schule zur Verfügung stellen", so Nico Köppe.

Einen Firmenchef gibt es keinen, alle haben bei der Bildauswahl und der Preisfestlegung eine Stimme. Schon in der siebten Klasse kam im Kursus Sozialwissenschaften die Idee zur Gründung einer Schülerfirma auf. Theoretisch wurden die wirtschaftlichen Abläufe wie die Funktion von Märkten, die Erstellung von Bilanzen, Ein- und Auszahlungen erarbeitet. Ein Workshop mit dem 23-jährigen Kölner BWL-Absolventen Tim Breker, ein Experte für Schülerfirmen, brachte den Sekundarschülern die Feinheiten eines Unternehmens nahe.

Und die Schüler haben ihr Unternehmen professionell aufgezogen. Die Online-Werbung und die Akquise laufen erfolgreich. Mulmig war den Schülern zunächst beim Direktverkauf im Dorf. "Wir hatten ein Gespräch mit dem Filialleiter der Volksbank. Er kaufte uns direkt zwei Bilder ab", sagte Köppe. Er bildet ein Team mit Niko Ziemann, Celine Hernandez, Maximilian Heck, Patrizia Weber, Anastasia Kopusov, Philipp Händschke, Robert Hegerath, Timo Freund und Hannah Rebel. Sie alle tragen blaue Firmen-T-Shirts und identifizieren sich auch äußerlich mit ihrer Firma.

Vermietung und Verkauf von Schülerkunstobjekten: Georg-von-Boeselager-Schule, Rufnummer 0 2254/844926, E-Mail: school-art@gmx.de; Facebook: School-art Heimerzheim

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