Kommentar Eine Chance verdient

An einer Wasserpfeife würde ich nicht ziehen wollen, selbst wenn ich Geld dafür bekäme. Das Laster des Rauchens ist bis dato an mir vollends vorbeigerauscht.

Als meine Eltern einst sagten, ich solle doch rauchen, wenn ich es wolle, müsse aber ins Kalkül ziehen, dass das Geschmackserlebnis überschaubar und zudem nicht preiswert ist, hatte fortan das Rauchen die Anhaftung des Verruchten und Verbotenen verloren. Obgleich ich somit vollumfänglich ausschließen kann, ein ausgewiesener Freund der Shishapfeife und ihrer meist fruchtigen Aromen zu sein, ist es bedauerlich zu nennen, dass das Gastronomieprojekt unter solch einem schlechten Stern steht.

Verständlich sind die Sorgen der Buschhovener, die die Befürchtung haben, dass mitten im Zentrum des Wallfahrtsortes eine ausgewiesene Opiumhölle ihre Pforten öffnet. Niemand kann wollen, dass eine Lokalität entsteht, in der mehr oder weniger offen Drogen konsumiert werden. Doch dazu kommt es allem Anschein nach gar nicht.

Das Konzept der beiden 20 und 21 Jahre alten Neu-Gastronomen sieht eine Cocktailbar vor, in der neben Cocktails, Cappuccino und Bier auch Wasserpfeifen angeboten werden. Der einzige "Vorwurf", der dem Duo bislang zu machen ist, ist der, dass es mit der Nennung des Begriffs Shisha-Bar offenbar Ängste geweckt hat, die nicht aufgetaucht wären, wenn gleich der Begriff Cocktailbar gefallen wäre. Das ist naiv zu nennen, aber gewiss kein Grund, die Jungunternehmer im Vorhinein zu verdammen.

Es ist mutig und begrüßenswert, im viel zitierten "ländlichen Raum" einen Treffpunkt für nicht nur junge Leute etablieren zu wollen. Gut ist außerdem, dass ein Leerstand an zentraler Stelle verschwindet. Die jungen Leute haben eine Chance verdient.

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