Netto-Markt in Buschhoven Der Weg ist frei

SWISTTAL · Das Ergebnis war offenbar zu eindeutig, um so etwas wie eine zweite Meinung zuzulassen. 81,2 Prozent der Wahlberechtigten aus Buschhoven und Morenhoven hatten sich im September für die Ansiedlung eines Netto-Discoutmarktes "Am Fienacker" in Buschhoven ausgesprochen.

Dass zudem die Wahlbeteiligung mit 71,61 Prozent überraschend hoch ausfiel, löste in Swisttal fraktionsübergreifend Freude aus - gleichgültig, ob die jeweilige politische Kraft für oder gegen den Markt auf der grünen Wiese war. Im Swisttaler Planungs- und Verkehrsausschuss nahm das Projekt am Donnerstagabend die nächste Hürde - mit nur einer Gegenstimme.

Das Ergebnis der Bürgerbefragung nannte Jürgen Pump (CDU) in doppelter Hinsicht erfreulich - einerseits wegen der Höhe der Zustimmung, andererseits wegen der hohen Wahlbeteiligung.

"Wir wissen, was die Bürger wollen", reklamierte Pump für seine Partei. Die Wahlberechtigten hätten sogar in Kauf genommen, dass der Gutachter in seiner Analyse darauf hingewiesen habe, dass der Netto-Markt am Buschhovener Fienacker sowohl dem Edeka in Buschhoven als auch dem bestehenden "Tante-Emma-Laden" in Morenhoven Kunden abzieht.

"Dem Bürger ist das Thema Nahversorgung nicht egal", resümierte Monika Goldammer-Dittrich (FDP). Zudem bedeute das Ergebnis, dass die Wahlberechtigten keinen Zusammenhang zwischen der Entwicklung des Buschhovener Ortskerns und der Entwicklung auf der grünen Wiese sehen", sagte die Liberale. "Oder es ist ihnen egal."

"Wir schließen uns dem Votum der Bürger an", meinte Ernst Ostermann (SPD), dessen Fraktion eher einer Lösung im Innerort den Vorzug gegeben hätte. An die Adresse der CDU sagte er mit einem Augenzwinkern: "Haben Sie keine Angst, dass wir nun immer die Bürger fragen", so der Sozialdemokrat. "Haben wir nicht", antwortete CDU-Mann Pump rasch.

Nur Grünen-Ratsherr Sven Kraatz machte unverhohlen deutlich, dass er vom Ergebnis der Befragung alles andere als erfreut ist. "Mir ging es um Buschhoven", sagte Kraatz, der als Einziger gegen den Markt votierte.

Das Instrument der Bürgerbefragung begrüße er zwar sehr, allerdings frage er sich, warum auch die Wahlberechtigten in Morenhoven zum Bau des Buschhovener Marktes auf grüner Wiese befragt worden sind. Auf diese Frage wusste Beigeordnete Petra Kalkbrenner zu antworten.

"Der Gutachter hat uns glaubhaft gesagt, dass Buschhoven und Morenhoven eine Einheit bilden." Außerdem bedürfe es eines Lebensraums von mehr als 5000 Menschen, um solch eine Einkaufsmöglichkeit ansiedeln zu können, meinte Kalkbrenner.

Info

Am Dienstag, 28. Oktober, steht der Netto-Markt im Swisttaler Rat auf der Tagesordnung.

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