Georg-von-Boeselager-Sekundarschule Den Übergang ins Berufsleben erleichtern

SWISTTAL · Die Georg-von-Boeselager-Sekundarschule (GvB) in Swisttal und die Euskirchener Niederlassung des Weltkonzerns Procter&Gamble haben jetzt ihre Lernpartnerschaft in feierlichem Rahmen ratifiziert. Schulleiterin Angelika Polifka hob die Bedeutung praxisnaher Begegnungen mit der Berufs- und Arbeitswelt hervor.

Die Öffnung der Schule für Wirtschaft und Arbeitsleben sei sehr wichtig für die Berufswahl. Im Rahmen des Programms KURS (Kooperation Unternehmen der Region und Schulen) komme es zu direkten Begegnungen. Schülerinnen und Schüler seien motivierter, wenn sie von Experten authentisch eingeführt werden.

"Wir wollen eine wirklich gelebte Partnerschaft", sagte die Schulleiterin und erinnerte die anwesenden Zöglinge daran, dass sie wahrscheinlich alle Pampers, das Hauptprodukt von P&G, getragen hätten. Es sei die fünfte Lernpartnerschaft der GvB mit einem Betrieb. Dabei sind Betriebsbesichtigungen, Berufserkundungen, Praktika und technischer Unterricht vorgesehen.

Julian Weiske, Ausbildungsleiter bei P&G, sagte, je früher sich Schüler und Firmen kennenlernten, desto besser sei es. Besuchern in Euskirchen werde auch ein "Lego-Logistik-Spiel" angeboten, und es könnten darüber hinaus Bewerbungsgespräche eingeübt werden.

KURS ist eine Initiative der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen, den beiden IHKs Bonn/Rhein-Sieg und Köln sowie der Handwerkskammer Köln. Waltraud Gräfen von der IHK Aachen bezifferte die Zahl der Lernpartnerschaften in NRW auf weit mehr als 600. KURS sei ein "Erfolgsmodell".

Es sei etwas ganz anderes, "ob ich das in der Theorie oder vor Ort sehe. In der Theorie können sich Jugendliche das relativ wenig vorstellen." P&G bezeichnete sie als in Metall- und Elektroberufen erfolgreiches Ausbildungsunternehmen.

Bürgermeister Eckhard Maack beglückwünschte die neuen Partner. Mit der Partnerschaft werde der Übergang von der Schule ins Berufsleben leichter gemacht. P&G-Personalleiter Lars Fichtler stellte den multinationalen Großkonzern vor, der nicht nur Windeln, sondern auch Feuchttücher, Parfüms, Waschmittel und vieles mehr herstellt. Euskirchen mit seinen 1500 P&G-Mitarbeitern bezeichnete er als "Windelhauptstadt Europas". Insgesamt arbeiten 13.000 Menschen in Deutschland bei der Firma. Weltweit sind es 35 000.

Es gehe auch darum, angesichts des demografischen Wandels junge Leute für eine Ausbildung zu gewinnen, sagte Fichtler. Denn sein Unternehmen sei ein Hochtechnologie-Betrieb, der qualifizierte Mitarbeiter brauche. Im Vordergrund stünden die Berufe Mechatroniker und Maschinen- und Anlagenführer. Pro Jahr würden 27 Auszubildende eingestellt. Die elf Abschlüsse im vergangenen Jahr seien sehr erfolgreich gewesen.

Moderatorin Andrea Jäger vom KURS-Büro Rhein-Sieg-Kreis wies darauf hin, dass es jährliche Evaluierungen des Programmes gebe, bei denen überprüft werde, "was wir verbessern können".

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