Knacki Deuser in Swisttal Den Deutschen fehlt der Mut
SWISTTAL-MORENHOVEN · Klaus-Jürgen, republikweit bekannt als Knacki, Deuser kostete es wahrscheinlich am Samstag jede Menge Mut, im kreaforum Morenhoven aufzutreten. Zum ersten Mal stand der Kölner Erfinder und Moderator der Comedy-Sendung "Night-Wash" auf der kleinen Bühne bei den 27. Morenhovener Kabaretttagen.
"Nicht jammern - klatschen" heißt das dritte Soloprogramm des Wahlkölners, mit dem er zurzeit durch die Republik tourt. Warum denken die Deutschen immer so negativ? Warum glauben sie nicht an sich und ihre Fähigkeiten? Die Antwort auf diese Fragen lieferte Knacki Deuser seinem Swisttaler Publikum gleich mit: Es fehlt den Deutschen schlichtweg an Leidenschaft, Spannung und Mut. Für Deuser gehören alle drei Eigenschaften nämlich zum Alltag, Dinge tun, die andere vielleicht ärgern oder die sie nicht verstehen, macht doch eigentlich, so Deuser, erst richtig Spaß.
Den Mangel an Mut stellte der Kabarettist bei den Deutschen gleich in mehreren Bereichen fest. So betreibe die Bundesregierung eigentlich eine pazifistische Außenpolitik, ohne sich explizit dafür auszusprechen. "Bei der Flinten-Uschi haben wir bald eine pazifistische Bundeswehr. Wir schicken Flugzeuge hin, die aber nie ankommen", stellte Knacki Deuser ironisch fest.
In seinem Programm zeigte er auch in Morenhoven einmal mehr eine gekonnte Mischung zwischen Kabarett und Stand-Up Comedy. Denn es ging ihm in den witzigen, ironischen und manchmal etwas schrägen Statements nicht nur um die Analyse politischer oder wirtschaftlicher Zusammenhänge, sondern auch um Alltagssituationen, die er gekonnt auf die Schippe nahm.
Ob die Teenager das Sprechen und das Kommunizieren nicht mehr beherrschen (dem stimmten manche Eltern aus vollem Herzen zu) oder die Gesellschaft zusehends älter werde - schnell, schlau und stilsicher plauderte der Künstler aus dem Nähkästchen. Und die Zuschauer im Morenhovener Kreaforum amüsierten sich blendend und dankte es dem Künstler mit Applaus.
