Ausbau des Warnsystems Besserer Schutz vor Hochwasser

SWISTTAL · Nach dem der Orbach Ende Juli über die Ufer getreten war, trafen sich Vertreter des Erftverbandes, der Regionalgas Euskirchen als Betreiber der Steinbachtalsperre und der Gemeinde Swisttal im Rathaus in Ludendorf, um über Maßnahmen für einen besseren Hochwasserschutz zu sprechen.

 Hochwasser im Neubaugebiet Kuchenheimer Weg in Odendorf: Petra Kalkbrenner (2.v.l.) erörtert im Gespräch mit der Feuerwehr die Lage.

Hochwasser im Neubaugebiet Kuchenheimer Weg in Odendorf: Petra Kalkbrenner (2.v.l.) erörtert im Gespräch mit der Feuerwehr die Lage.

Foto: Wolfgang Henry

Nach einem nächtlichen Wolkenbruch im Raum Bad Münstereifel/Steinbachtalsperre trat der Orbach am Morgen des 30. Juli über sein Ufer. Er überflute Felder und Wiesen. Über das Bächelchen floss das Wasser auch in zahlreiche Keller am Mieler Küpperweg.

Über die angrenzenden Felder gelangte zudem Wasser in die Keller im Neubaugebiet Kuchenheimer Weg in Odendorf. Jetzt trafen sich Vertreter des Erftverbandes, der Regionalgas Euskirchen als Betreiber der Steinbachtalsperre und der Gemeinde Swisttal im Rathaus in Ludendorf, um über Maßnahmen für einen besseren Hochwasserschutz zu sprechen. Eingeladen hatte die Swisttaler Beigeordnete Petra Kalkbrenner.

In dem Gespräch wurde der Ablauf des Hochwassers rekonstruiert und die Aufgabenverteilung der Institutionen erörtert. Alle Beteiligten wollen nun an einer "verbreiterten, verbesserten Erfassung und Vernetzung der Daten" arbeiten, fasst Gemeindesprecher Bernd Kreuer das Gespräch zusammen.

Konkret geprüft wird ein Ausbau von Messeinrichtungen und die Weiterleitung der Messergebnisse der Steinbachtalsperre an den Erftverband. Durch die Messungen sollen frühzeitige Aussagen zu den Auswirkungen von starken Niederschlägen im Zufluss der Steinbachtalsperre erreicht werden. Der Erftverband will einen separaten Datenzugang für die Gemeindeverwaltung prüfen.

Die Gemeinde Swisttal hat während des Hochwassers die Stellen, an denen der Orbach in Miel über das Ufer getreten ist, dokumentiert. Die Dokumentation wird dem Erftverband zur weiteren Auswertung zugeleitet. Gemeinsam mit den Anwohnern des Küpperwegs und unter Beratung des Erftverbandes wird die Gemeinde jetzt prüfen, ob dort Schutzmaßnahmen machbar sind. Die entsprechenden Termine werden von der Gemeinde koordiniert.

Für den Bereich des Neubaugebiets Kuchenheimer Weg in Odendorf hatte die Gemeinde bereits erste Verbesserungsmöglichkeiten mit dem Bauträger besprochen. Diese betreffen die Grundstücksdrainage und die Anlegung eines Grabens mit Verwallung. Als langfristiges Projekt wurde auch eine Verbesserung der Situation des Rodderbachs mit dem Erftverband diskutiert. Die Gemeinde und der Erftverband sind zur Umsetzung des Vorhabens auf Grunderwerb angewiesen. Die Gemeinde wird hierzu Gespräche mit den angrenzenden Grundstückseigentümern führen.

Mit der Regionalgas wurde auch der Wunsch der Bürger und der Vorschlag der FDP nach einer Besichtigung der Steinbachtalsperre besprochen. "Die Regionalgas ist hierzu gerne bereit. Wir wollen für Bürger und Politiker größtmögliche Transparenz", sagte deren Geschäftsführer Christian Metze.

Kalkbrenner vereinbarte eine Fortführung der Gespräche, in die sie auch die Leitstelle des Rhein-Sieg-Kreises einbeziehen möchte. "Wir haben ein konstruktives Gespräch geführt. Es soll nun weiter untersucht werden, inwieweit die Steinbachtalsperre zum Hochwasserschutz beitragen kann. Das könnte uns in Swisttal sehr helfen. Ich bin mir aber bewusst, dass ein solches Projekt nur mittelfristig umzusetzen ist", sagte sie. Die Verwaltung wird zunächst die vom Hochwasser Betroffenen in Odendorf und Miel über das Gespräch informieren und auch im Umweltschutzausschuss am 21. August berichten.

Unterdessen hat der CDU-Ortsverband Miel den Bau einer Aufwallung in den gefährdeten Bereichen beantragt. Weiter will die CDU laut ihrer Vorsitzenden Martina Unger eine schnellstmögliche und regelmäßige Reinigung des sogenannten Bächelchens, einem Rinnsaal zwischen den Häusern und dem Orbach, der in Miel Jungbach genannt wird, erreichen. Denn nur so könne der Durchfluss bis zum Jungbach gewährleistet werden. Unger wird sich freuen, dass der Vorschlag, ein Hochwasser-Frühwarnsystem einzurichten, jetzt umgesetzt werden soll. Ziel soll es sein, dass bei starkem Regen oder starkem Überlauf aus der Talsperre die Bewohner in Miel genug Zeit haben, ihr Hab und Gut in Sicherheit zu bringen.

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