Friedhöfe der Gemeinde Swisttal Baumbestattung und Erinnerungsgarten

SWISTTAL · Zur Neuordnung der acht Friedhöfe der Gemeinde Swisttal hat der Haupt-, Finanz- und Beschwerdeausschuss weitere Festlegungen getroffen. Mit der Neuordnung soll künftig den verstärkten Wünschen nach alternativen Bestattungsformen entsprochen und zugleich die Kostendeckung der Gebühren erreicht werden.

 Eine anonyme Bestattung wird auf dem Friedhof Heimerzheim möglich.

Eine anonyme Bestattung wird auf dem Friedhof Heimerzheim möglich.

Foto: Hans-Peter Fuss

Es soll nicht auf jedem Friedhof jede Bestattungsform geben, damit es weder zu Engpässen noch zu ungenutzten Flächen kommt. Ziel ist auch, durch entsprechende Gestaltung den Pflegeaufwand zu verringern und frei werdende Flächen zu vermarkten. Mit diesen Zielen hatte die Rheinbacher Landschaftsarchitektin Anja Esser ein Konzept erstellt, zu dem Bürger, Fraktionen und Verwaltung ihre Anregungen eingereicht hatten. Die daraus erstellte Synopse wurde jetzt im Ausschuss vorgestellt und diskutiert.

Alle Vorschläge könnten aber nicht umgesetzt werden, so Anja Esser. "Verloren gegangen" sei aus ihrer Sicht aber nichts, wie sie Joachim Güttes von den Bürgern für Swisttal (BfS) erklärte, der "gut 80 Prozent der Vorschläge der BfS nicht wiederfinden" konnte.

Einige Eckpunkte zu den einzelnen Friedhöfen: Monika Wolf-Umhauer (FDP) griff das Thema Tierfriedhof auf einem Teil des Ollheimer Friedhofs auf, stieß damit aber auf einhellige Ablehnung der anderen Fraktionen. "Diese Thematik müssen wir völlig losgelöst vom jetzigen Friedhofskonzept später separat behandeln", brachte es Karl Heinz Peters (BfS) auf den Punkt.

Zustimmung fand aber die Anregung des Ollheimer Ortsvorstehers Paul Bison, sogenannte Familienbäume für Baumbestattungen vorzusehen. Diskutiert wurde die Entwidmung einer Teilfläche des Morenhovener Friedhofs, um diese als drei Baugrundstücke zu verkaufen.

Güttes (BfS) sprach sich dagegen aus, weil keine weiteren Bauflächen gebraucht würden. Die Morenhovener selbst wollten stattdessen eine Grünfläche in ihrer Ortsmitte.

Bürgermeister Eckhard Maack fand den Morenhovener Friedhof "überproportional zu groß". Für mögliche Baugrundstücke gebe es schon Kaufinteressenten, mit dem Erlös könne der Haushalt gestützt werden.

Hanns Christian Wagner (CDU) stimmte "im Prinzip" mit der BfS überein, hielt dem Vorschlag einer Grünfläche aber die Haushaltssituation entgegen. Sein Kompromiss: ein modifizierter Zuschnitt von zwei Grundstücken, um das dritte als Grünfläche zu gewinnen. Joachim Euler (SPD), Monika Wolf-Umhauer (FDP) und Sven Kraatz (Die Grünen) waren für eine Entwidmung. Dies sei die Chance für eine Entwicklung des Geländes, so Kraatz, in welcher Form, könne später entschieden werden.

Während Monika Wolf-Umhauer bedauerte, dass der Bau einer Kindertagesstätte dort nur von ihrer Fraktion positiv gesehen worden sei, sprach sich Euler wieder kategorisch dagegen aus.

Nicht umgewidmet und als Bauland verkauft werden soll eine Teilfläche des Odendorfer Friedhofs. Dort soll nach dem Votum aller Fraktionen ein überdachter Andachtsplatz an der Stelle der 2013 abgerissenen Trauerhalle vorgesehen werden, wie von Wagner (CDU) vorgeschlagen.

Am Friedhof Miel soll nach dem Vorschlag von Güttes (BfS) der Eingang zum Parkplatz als Haupteingang aufgeweitet, und es sollen umlaufende Wege entlang der Friedhofsmauer angelegt werden. Auf dem Heimerzheimer Friedhof sollen Baumbestattungen und anonyme Bestattungen ebenso vorgesehen werden wie eine "Allee der Erinnerung" mit einem Gemeinschaftsurnengrabfeld.

In Buschhoven soll langfristig die Friedhofskapelle in ein Kolumbarium umgewandelt werden. In Ludendorf sollen Baumbestattungen und "Erinnerungsgarten" entstehen. Auf dem Friedhof Straßfeld sind künftig anonyme Bestattungen und Baumbestattung vorgesehen.

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