Seelsorgebereich Swisttal Adelheid Willers zieht Bilanz der Woche der Begegnung

SWISTTAL · Wir wollen ein Zeichen der Solidarität mit den verfolgten Christen im Nordirak und in der ganzen Welt setzen", sagte Pater Marek Madej am Samstagabend in der Kirche Sankt Antonius in Straßfeld.

 Vor der Straßfelder Kirche beteten die Besucher für verfolgte Christen.

Vor der Straßfelder Kirche beteten die Besucher für verfolgte Christen.

Foto: Volker Jost

Die Messe bildete den Abschluss der Woche der Begegnung im Seelsorgebereich Swisttal, an der sich alle acht katholischen Pfarrgemeinden beteiligten.

Von Samstag bis Samstag fanden an jedem Tag der Woche Messen unter dem Motto "Gemeinsam unterwegs" statt. Das Zeichen der Solidarität sah in Straßfeld so aus, dass alle Besucher nach der Messe vor der Kirche einen Kreis bildeten und zum Gedenken an die verfolgten Christen kleine Kerzen in den Händen hielten.

Pater Madej betete aber auch für diejenigen, die den Gläubigen nach dem Leben trachten: Gott möge ihnen die Einsicht geben, dass ihr Handeln falsch sei. Anschließend trafen sich Swisttaler Katholiken noch im Straßfelder Pfarrgarten, wo sie sich die von Gertrud Meyer zubereitete Suppe schmecken und die Woche der Begegnung Revue passieren ließen.

Am Freitag gehörte der Abend der Jugend. Pfarrer Michael Eschweiler zelebrierte die Messe und integrierte auch die Jugendlichen in den Ablauf, in dem er sie fragte, wohin sie unterwegs seien und wie sie sich dabei fühlten. Für die Masik sorgten die Gruppe "Zwischentöne" aus Ersdorf sowie Peter Heinemann an der Gitarre.

Zum Schluss der Messe bildeten alle Teilnehmer in der Kirche Sankt Kunibert Hand in Hand eine Menschenkette. Unter der Regie der Buschhovenerin Adelheid Willers, der Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates Swisttal, wurde die Woche der Begegnung organisiert. Mit ihr sprach Hans-Peter Fuß.

Was gab den Impuls, zu einer Woche der Begegnung einzuladen?
Adelheid Willers: Der Seelsorgebereich besteht jetzt mehr als zehn Jahre. Wir wollen das Zusammengehörigkeitsgefühl der acht Pfarrgemeinden stärken. Machen wir uns nichts vor: Die Zeit wird kommen, wo nicht mehr an jedem Wochenende in jedem Ort eine Messe stattfinden wird. Deshalb dürfen wir nicht nur jedes Dorf für sich betrachten. Irgendwann wird es normal sein, dass man von Ollheim nach Heimerzheim oder von Miel nach Buschhoven in die Kirche fährt.

Wie äußert sich dieses Zusammenwirken der Pfarrgemeinden?
Willers: Wir bringen einen gemeinsamen Pfarrbrief heraus. Auch die Vorbereitung der Kommunionkinder und der Firmlinge läuft unter dem Dach der Pfarreiengemeinschaft.

Was hat Sie in der Woche der Begegnung am meisten berührt?
Willers: Jede Messe war auf ihre Art gut. Keine Messe wurde gleich gestaltet. So konnten wir unterschiedliche Menschen ansprechen - von der Jugend bis zu den Senioren. Positiv war auch, dass wir neben unseren Geistlichen auch auswärtige Pfarrer als Zelebranten gewinnen konnten. Besonders beeindruckt haben mich die Jubiläumsmesse für Pater Stanislaus Friede, der von der Frauengemeinschaft organisierte meditative Gottesdienst in Ludendorf und am Freitag die Jugendmesse in Heimerzheim, wo es Pfarrer Michael Eschweiler gut verstanden hat, die Jugendlichen anzusprechen.

Ist das Ziel der Woche erreicht worden?
Willers: Wie der Vergleich mit der Zivilgemeinde Swisttal zeigt, kann man ein Gemeinschaftsgefühl nicht in einer Woche herstellen. Das braucht Jahre. Wir haben vielleicht einen kleinen Schritt geschafft.

Sind Sie mit der Resonanz zufrieden?
Willers: Ja. Ich schätze, dass etwa 600 Menschen die Messen in der Woche besucht haben.

Mit der Begegnungswoche wollten Sie auch dem Rückgang der Kirchenbesucherzahlen entgegenwirken.
Willers: Ganz besonders wichtig ist es zu überlegen, wie wir die Jugend ansprechen, wie wir die Kirche für junge Leute attraktiv machen. Ich richte aber auch einen Appell an die Jugend selbst, sich stärker zu beteiligen. Ich finde es beispielsweise gut, dass im Moment zwei Studenten im Pfarrgemeinderat mitarbeiten.

Werden Sie die Woche der Begegnung im nächsten Jahr wiederholen?
Willers: Nein, man kann so etwas nicht jedes Jahr machen. Es ist ein sehr großer Aufwand in der Vorbereitung. Und es besteht die Gefahr, dass es sich mit der Zeit abnutzt. Wir werden jetzt im Pfarrgemeinderat Bilanz ziehen und überlegen, wie wir den gesamten Seelsorgebereich im nächsten Jahr ansprechen.

Zur Person

Adelheid Willers, 70, lebt in Buschhoven. Bis 2009 leitete sie die dortige Grundschule. Als Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Swisttal steht sie einem Gremium vor, dass für die Katholiken in den Pfarrgemeinden Heimerzheim, Buschhoven, Morenhoven, Odendorf, Miel, Ludendorf, Straßfeld und Ollheim zuständig ist.

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