Projekt "angekommen? - Begegnungen mit Deutschland" Zweite Heimat: Siegburg

SIEGBURG · "Angekommen?" Diese Frage steht in großen roten Buchstaben auf einem Banner, das seit ein paar Tagen am Siegburger ICE- Bahnhof zu sehen ist.

 Gespannt auf die Geschichten der in Siegburg angekommenen Flüchtlinge und ihre Begegnungen mit Deutschland sind die Siegburger um Franz Huhn (3.von rechts) und Karl-Heinz Löbach (Mitte).

Gespannt auf die Geschichten der in Siegburg angekommenen Flüchtlinge und ihre Begegnungen mit Deutschland sind die Siegburger um Franz Huhn (3.von rechts) und Karl-Heinz Löbach (Mitte).

Foto: Holger Arndt

Ab Mittwoch, 16. September, dreht es sich in Siegburg genau um diese Frage. Das zweiwöchige Kulturprojekt "angekommen? - Begegnungen mit Deutschland" will besonders unter dem aktuellen Aspekt der Flüchtlingsproblematik mit Migranten sprechen und dabei hinterfragen, ob und wann sie in Siegburg tatsächlich angekommen sind.

Das Projekt "Begegnungen mit Deutschland" bildet die Fortsetzung der jährlich stattfindenden Begegnungen mit dem Ausland. "Seit einigen Jahren schauen wir jährlich in ein anderes Land und lernen etwas über dessen Kultur und Geschichte.

Dieses Jahr blicken wir stattdessen auf Deutschland. Wir wollen, dass die Leute umdenken und sich fragen, wie Eingewanderte unser Land erleben. Die meisten von ihnen sehen Deutschland und Siegburg schließlich zum ersten Mal", so Bürgermeister Franz Huhn. Das Kulturprojekt setzt besonders auf Aktionen, bei denen Betroffene selbst zu Wort kommen können. Besucher bekommen die Möglichkeit, mit Flüchtlingen und Auswanderern persönlich ins Gespräch zu kommen. So können sie interaktiv an ihren Schicksalen Anteil nehmen.

Bei einer Videoinstallation in der Siegburger Kunsthalle, Luisenstraße 80, berichten Migranten mit ganz unterschiedlichen Geschichten von ihrem Weg nach Deutschland, von ihren Erfahrungen mit dem Land und den Einwohnern und wie sie hier ein neues Zuhause fanden. Der Eintritt ist hier frei. Persönlich ins Gespräch kommen Besucher mit Flüchtlingen am Samstag, 19. September, in der Studiobühne, Humperdinckstraße 27.

Ab 20 Uhr erzählen Flüchtlinge von ihrem Weg nach Deutschland, ihren Hoffnungen und Eindrücken. Karten gibt es für acht Euro bei der Studiobühne. Wie zwei Freunde versuchen, durch die Gründung einer Handball-Nationalmannschaft von Sri Lanka nach Deutschland zu kommen, zeigt der Film "Spiel der Träume" von Uberto Pasolini, der am Mittwoch, 23. September, im Capitol-Kino läuft. Der Eintritt ist frei.

Auch für Flüchtlinge und Eingewanderte gibt es Programmpunkte. Mit "Kunst im interkulturellen Dialog" richtet sich das Stadtmuseum Siegburg gezielt an Flüchtlingskinder und ihre Eltern. Während die Kinder an einem in arabischer Sprache geleiteten Workshop teilnehmen, führt der Künstler Zouber Yousiph die Eltern durch das Museum.

Er spricht Kurdisch und Arabisch. Mehrsprachige Stadtführungen finden am Sonntag, 27. September, ab 14 Uhr statt. In französischer, russischer, englischer und arabischer Sprache können Migranten kostenlos ihre neue Heimat kennenlernen. Die Führungen beginnen am Siegburger Stadtmuseum und kommen an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbei.

Weitere Informationen zum Kulturprojekt und den Veranstaltungen gibt es online unter www.siegburg.de/stadt/kultur/.

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