Kommentar Zeichen der Zeit erkannt

SIEGBURG · Keine Frage, mit der neuen H&M-Filiale schließt sich eine riesige Lücke im Einzelhandel. Das ist die Modemarke, auf die die Siegburger seit Jahren gehofft haben. An der wegen ihrer hohen Erwartungshaltung aber auch schon einige gescheitert sind.

Die Siegburger Hoteliersfamilie Kranz hat sich den Forderungen des schwedischen Konzerns gestellt, ohne die eigenen Bedürfnisse aus dem Blick zu lassen. Damit schenkt sie der Einkaufsstadt, was sie sich schon so lange gewünscht hat.

Der lang ersehnte Laden aus dem Bereich "Junge Mode" schließt aber nicht nur eine Lücke, er eröffnet auch neue Möglichkeiten. Siegburg ist zunehmend interessant für den Einzelhandel. Die Kreisstadt lässt die Zeit mit vielen Leerständen und Billigläden langsam hinter sich.

In den vergangenen Jahren haben sich zunehmend namhafte Marken entlang von Kaiserstraße, Holzgasse und Markt niedergelassen. Das zeigt, dass eine Belebung des Einzelhandels auch ohne großflächige Einkaufsgalerie funktionieren kann. Und dass sich die Kreisstadt auch ohne Klage gegen den geplanten Huma-Neubau behaupten könnte.

Doch ausruhen dürfen sich die Ladenbesitzer der Kreisstadt darauf nicht. Denn noch ist Luft nach oben. Das Zugpferd H&M wird seine Wirkung zeigen, das ist gewiss. Bleibt zu hoffen, dass die Besitzer von potenziell interessanten Ladenflächen die Zeichen der Zeit erkennen, die Augen offen halten und sich auf Vertragsverhandlungen einlassen. Dass man dabei vielleicht das eine oder andere Zugeständnis machen kann, ohne das Gesicht zu verlieren, hat das Beispiel der Familie Kranz gezeigt.

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