Bauchredner Tim Becker in Siegburg Wenn der Donut spricht

SIEGBURG · Mit all seinen schrägen Freunden kam Bauchredner Tim Becker am Freitagabend nach Siegburg. Im Gepäck hatte er jede Menge Puppen, kleine Zaubertricks und seine aktuelle Show "Bauchgespräche ... Typen, Tiere, Illusionen". Sowohl große als auch kleine Zuschauer verzauberte er im ausverkauften Stadtmuseum.

 Etwas schüchtern blickt der Donut aus seiner Schachtel, Tim Brecke gibt ihm eine Stimme.

Etwas schüchtern blickt der Donut aus seiner Schachtel, Tim Brecke gibt ihm eine Stimme.

Foto: Paul Kieras

Mit seinen großen runden Augen mit dem glitzernden Lidschatten darauf klimperte Dandy Randy, das kleine rosa Pony, verführerisch einem Herren in der ersten Reihe zu. "Ich bin nicht schwul, ich bin homosensationell", rief das exzentrische Tier und räkelte sich am Ende von Tim Beckers Hand. Dandy Randy war nur einer von vielen Begleitern Beckers. Doch nicht alle seine Freunde waren so extravagant wie das rosa Pony. Der kleine braune Donut schaute etwas schüchtern aus seiner großen Verpackung. In jedem Besucher im Stadtmuseum sah er einen potenziellen Fressfeind. Und auch die verschlafene Raupe Isabel wollte eigentlich erst gar nicht so richtig mit dem Publikum sprechen. Es dauerte etwas, bis sie allen von ihrem Traum vom Fliegen erzählte.

"Wer als Kind keine Freunde hat, muss eben mit sich selber sprechen. Richtig bedenklich wird das erst, wenn man irgendwann eine Neuigkeit erfährt", sagte Tim Becker über seinen Beruf als Bauchredner. Liebevoll verpasste er jeder seiner Figuren eine eigene Stimme. Mit diesen Stimmen, dem Puppenspiel und den Charakteren seiner Figuren kreiert Tim Becker die Illusion, tatsächlich mit einem zweiten Sprecher auf der Bühne zu stehen. Zwischen den Auftritten seiner Puppen begeisterte er sein Publikum mit verschiedenen Zaubertricks. Er ließ das "Waschschweinchen" Klaus durch die Luft schweben, verschluckte einen Luftballon und zerschnitt ein dickes Seil mit seinen Fingern. Und auch das Publikum wurde spontan in die Show einbezogen. So holte sich Becker Petra und Thomas aus dem Publikum auf die Bühne und machte sie zu seinen Figuren. Spontan inszenierte er mit den beiden eine Schlagernummer. Das Publikum war begeistert.

Mit seinem Programm richtete sich Tim Becker an große und kleine Zuhörer. Tatsächlich fanden sich trotz der späten Uhrzeit auch einige Kinder in den vorderen Reihen. "Ich fand ihn lustig und super. Das süße rosa Pony mochte ich am liebsten. Allerdings habe ich nicht alle Witze verstanden. Manchmal hat das Publikum gelacht und ich wusste gar nicht warum", so die zehnjährige Lea. Viele der Anspielungen und zweideutigen Witze richteten sich nur an ein bestimmtest Publikum. Sehr schade, da es besonders die Kinder waren, die oft am lautesten lachten und Anmerkungen oder Fragen einwarfen.

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