Auch die Geschäfte in der Kreisstadt geöffnet Antikmarkt in Siegburg

SIEGBURG · Der Antikmarkt auf dem Siegburger Marktplatz ist am Sonntag erneut ein Magnet für Besucher aus der Region gewesen. Ungeachtet des schlechten Wetters zogen der Markt und der verkaufsoffene Sonntag die Menschen in die Innenstadt.

 Eine Taubenuhr aus den 1960er Jahren bot Anke Kurz feil.

Eine Taubenuhr aus den 1960er Jahren bot Anke Kurz feil.

Foto: Lars Tenorth

Einige Besucher bewundern antike Statuen, andere schmökern in alten Zeitschriften aus dem 19. Jahrhundert. Die Händler plaudern angeregt und erfahren ganze Lebensgeschichten. Es wird gefeilscht und verhandelt, inspiziert und nachgefragt. Die Menschen kamen in Scharen in die Innenstadt, wo die Einzelhändler ihre Geschäfte geöffnet hatten und mit Sonderaktionen und Preisnachlässen lockten. Das bescherte auch den Straßencafés volles Haus.

Eulen, Gemälde und Standuhren

"Ich verkaufe meine eigenen Sachen, um mich von der Vergangenheit zu lösen", sagt Karin Schmidt aus Siegen, die seit einigen Jahren Händlerin ist. Sie freue sich darüber, wenn sie anderen Menschen eine Freude bereiten könne. Außerdem lerne sie interessante neue Menschen kennen. Unter ihren Produkten befinden sich kunstvolle Eulen-Statuen, Gemälde oder auch eine bunte Standuhr.

Die Kunden schlendern vorbei an den Ständen, begutachten akribisch unterschiedliche Schmuckausführung, staunen über betagte Bücher. Manche Händler erläutern die Besonderheiten alter Kaffeemühlen, andere beschreiben künstlerische Werke wie Gemälde oder Büsten mit viel Eifer und Enthusiasmus. Anke und Gerald Kurz aus Siegburg sind seit knapp drei Jahren im Geschäft. Zu ihren exquisiten Gegenständen gehört eine fast 100 Jahre alte Petroleumlampe, die durch Druck betrieben wird.

Taubenuhr aus den 60er Jahren

Auch eine Taubenuhr, auch Konstatieruhr genannt, zieht viele Blicke auf sich. "Die Taubenuhr stammt aus den 1960er Jahren und operiert mit einem Stempeldruckverfahren", so Anke Kurz. Im Brieftaubensport werde sie dazu verwendet, Ankunftszeiten von heimkehrenden Tauben zu registrieren. Die Uhr stempelt die Ankunftszeit manipulationssicher auf einem Papierstreifen ab.

Lebhaft und humorvoll empfängt Rolf Tepper aus Pulheim, der seit einigen Jahren hobbymäßig mit antiken Gegenständen handelt, jeden der seinen Stand inspiziert. "Beide Seiten sollten in erster Linie ihren Spaß beim Handeln haben", sagt er. Neben Retro-Werbeartikeln, Kuscheltieren und Kleinkram hat er auch eine gute gepflegte Schreibmaschine von der Firma Klein aus dem Jahr 1956 in seiner Auslage. "Mich reizt die Kommunikation.

Hier erfahre ich mehr über die Menschen, lerne interessante neue Leute kennen und kann mir durch Geschichten manchmal sogar neues Wissen über meine eigene Ware aneignen", erklärt Rolf Tepper. Zudem freue er sich, strahlende Augen der Kinder zu sehen, die von den Eltern ein neues Spielzeug erhalten. "Auch wenn es körperlich anstrengend ist, würde mir etwas fehlen, wenn ich damit aufhören würde", resümierte der 71-Jährige.

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