Vor allem aber solle man nur Unternehmen vor Ort beauftragen, um nicht auch noch horrende Anfahrtskosten bezahlen zu müssen. Unter Federführung des Leiters der Siegburger Beratungsstelle, Martin Wieler, wollte man nun selbst einmal Schlüsseldienste in Siegburg testen. Das Ergebnis war niederschmetternd.

Von zehn Anbietern, die im Internet und in den "Gelben Seiten" gefunden wurden, konnte lediglich fünf Unternehmen ein Fragebogen zum Umfang ihrer Leistungen und bezüglich der Preise zugeschickt werden. Die anderen waren aufgrund mangelhafter Adressangaben postalisch nicht erreichbar.

Von den verschickten Fragebögen kam einer vollständig ausgefüllt zurück, ein Adressat reagierte überhaupt nicht, drei Briefe landeten als unzustellbar wieder auf dem Schreibtisch von Martin Weiler. Er unterrichtete die Leiterin des Amtes für öffentliche Ordnung, Ursula Thiel. Die stellte fest, dass die Firmen nicht im Gewerberegister aufgeführt, somit offensichtlich nicht in Siegburg ansässig sind und sich sich hinter den Rufnummern überregionale Unternehmen verbergen.

Was also tun, wenn Not am Mann beziehungsweise der Frau ist? Weiler und Thiel empfehlen dringend, "nicht zu warten, bis die missliche Lage eintritt, sondern sich schon vorher um einen seriösen Schlüsseldienst zu kümmern". Denn wenn man erst einmal viel Geld bezahlt habe, sei es sehr schwer, das auf gerichtlichem Weg zurückzufordern. Bei der Verbraucherzentrale liegt ein kostenloser Info-Flyer bereit, der auch einen Merkzettel in praktischer Scheckkartengröße zum Notieren der Telefonnummer eines Schlüsseldienstes enthält und im Portemonnaie aufbewahrt werden kann. Auch unter der Fußmatte sei der bestens aufgehoben, so Thiel.

Verbraucherzentrale NRW, Beratungsstelle Siegburg, Nogenter Platz 10, Rufnummer 02241/1496801.