Sound ohne technischen Schnickschnack Unplugged und ansteckend

SIEGBURG · Man braucht keine Elektro-Verstärkung, wummernde Bässe und verzerrte Gitarrenriffs, um einen satten Sound zu produzieren. Davon konnten sich am Mittwoch Hunderte von Zuhörern auf dem Marktplatz überzeugen. In der Veranstaltungsreihe Siegburg Live elektrisierte die Special Guest Band das Publikum ohne technischen Schnickschnack und Bühnenspektakel.

 Nicht nur Fans der Special Guest Band tanzen ausgelassen beim Konzert auf dem Siegburger Marktplatz.

Nicht nur Fans der Special Guest Band tanzen ausgelassen beim Konzert auf dem Siegburger Marktplatz.

Foto: Paul Kieras

Lediglich mit Akustikgitarre, Piano, Percussion und Gesang schafften es die vier Musiker aus Hennef, bekannte Songs grandios zu interpretieren, ohne sie zu verfälschen. Selbst Stücke, die im Original aufwendig arrangiert sind, beispielsweise mit Bläsersektion, bringen sie mit einer Kraft auf die Bühne, die begeistert.

´Der typische Unplugged-Sound ist so einzigartig wie ihr Spaß an der Musik, der vom ersten Musikstück an wie ein Flächenbrand auf das Publikum vor der Bühne übergriff. Selten sah man die Besucher der Konzertreihe so ausgelassen tanzen. Viele Songs kennt man zwar auch von anderen Coverbands, aber während diese meist um eine Wiedergabe "möglichst nah am Original" bemüht sind, drücken die Hennefer jedem Lied ihren eigenen Stempel auf.

Ob Blues oder Reggae, Funk, Pop oder jazzig angehauchte Lieder, die Profis zeigten, dass sie sich in jeder Musikrichtung zu Hause fühlen. Dementsprechend reicht ihr Repertoire von Stimmungskrachern wie "Happy" von Pharrell Williams bis zu ruhigen Balladen, etwa "Hey Jude" von den Beatles.

Ein absolutes Highlight des Konzerts war ausgerechnet das eher ruhige Stück "Summertime", bekannteste Arie aus der Oper Porgy and Bess von George Gershwin, an der sich schon unzählige Interpreten versucht haben. Der Sänger der "Spezialgäste", Albert N´Sanda, röhrte sie so ins Mikro, dass er für Gänsehaut bei den Zuhörern sorgte. "Abgezappelt", als gäbe es kein Morgen mehr, wurde dann wieder unter anderem beim Klassiker von Mellissa Etheridge, "Like the way I do". Die große Fangemeinde, die an ihren T-Shirts mit der Aufschrift "Natürlich - Special Guest Band" zu erkennen war, dürfte seit Mittwoch um einige Mitglieder angewachsen sein.

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