Kommentar Ungünstiger Zeitpunkt

Da rächen sich die Sünden der Vergangenheit: Jahrzehnte lang hat die Stadt Siegburg die Sanierung ihres Rathauses aufgeschoben. Jetzt ist der Bau so marode, dass dringend etwas getan werden muss.

Da sind Investitionen, die mutmaßlich im zweistelligen Millionenbereich liegen, unumgänglich. Dabei kommt die Diskussion über Neubau oder Sanierung des Rathauses zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Vor wenigen Wochen erst verhängte der Kämmerer eine Haushaltssperre, und auch die nächsten Haushaltsjahre werden wohl nicht rosig aussehen.

Es ist durchaus ehrenwert, wenn die Siegburger Politik über Jahre vorrangig in andere Infrastrukturprojekte investiert hat und dabei das Rathaus hintenanstellte. Doch ist niemandem geholfen, wenn sich der Verfall des Gebäudes so lange fortsetzt, bis es eines Tages aufgrund von Sicherheitsmängeln dicht gemacht werden muss. Der Handlungsbedarf ist kaum zu leugnen.

Klar: Bei der nun anstehenden Diskussion muss die Wirtschaftlichkeit an erster Stelle stehen. Da geht es dann um die Frage, ob man das Rathaus neu baut oder es grundlegend saniert (was nach Lage der Dinge einem Neubau schon nahekommen würde). Es ist gut, dass die Stadt die Bürger auf diesem Weg mitnehmen will. Sie sollten ein besonderes Interesse daran haben, was aus "ihrem" Rathaus wird.

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