1250 Euro für die Flüchtlingshilfe Treckerfreunde rodeten 70 Birken auf dem neuen Mühlengrabenquartier

SIEGBURG · Für eine Aktion zugunsten der Siegburger Flüchtlingshilfe fällten sie auf dem Gelände des neuen Mühlengrabenquartiers insgesamt 70 Birken und verhalfen so jungen Männern am 30. April zu einem Maibaum für ihre Auserkorene.

 Trikotwechsel bei Bürgermeister Franz Huhn (2. von links): Karl-Heinz Reimer, Heribert Schörck, Marcus Diederich, Roland Beuge (v.l.).

Trikotwechsel bei Bürgermeister Franz Huhn (2. von links): Karl-Heinz Reimer, Heribert Schörck, Marcus Diederich, Roland Beuge (v.l.).

Foto: KIERAS

Ganz am Anfang stand eine Idee von Karl-Heinz Reimer. Er ist Sprecher der Siegburger Schlepperfreunde, einer Interessengemeinschaft von Freunden alter Traktoren. Und Reimer begeisterte vieler seiner Freunde für seine Idee: Für eine Aktion zugunsten der Siegburger Flüchtlingshilfe fällten sie auf dem Gelände des neuen Mühlengrabenquartiers insgesamt 70 Birken und verhalfen so jungen Männern am 30. April zu einem Maibaum für ihre Auserkorene. Völlig legal, denn der Besitzer des ehemaligen Lüghausen-Areals, Lidl, stellte die Bäume kostenlos zur Verfügung, der Kontakt war über die Stadt hergestellt worden.

Kräftig unterstützt wurden die Hobby-Baumfäller von WDR-"Trödelking" Roland Beuge, den Reimer vor Jahren im Rahmen einer Fernsehaufzeichnung kennengelernt hatte. Der Verkaufsexperte, Reimer und sein Trecker-Kollege Heribert Schörck übergaben jetzt Bürgermeister Franz Huhn den Erlös des Baumverkaufs, insgesamt 1250 Euro. Diese Summe war bei der Rodung des kleinen Wäldchens in eine zum Spendenbehälter umgewidmete Konservendose gewandert. Mit einem solch hohen Betrag hatte selbst der Initiator der guten Tat nicht gerechnet. Auch Huhn war beeindruckt und zollte allen Beteiligten seinen Respekt.

Beim Treffen im Rathaus stellte Reimer noch ein weiteres, allerdings nachhaltiges, Projekt vor. Er übergab Marcus Diederich von der 1. Hornpötter Hunnenhorde ein gelbes Trikot mit der Aufschrift "Brauchtum verpflichtet - Tradition verbindet". Das gelbe Trikot kennt man aus dem Radsport - etwa bei der Tour de France, wo es immer der jeweilige Gesamtführende trägt. Das Siegburger Pendant soll nicht beim ersten Empfänger, den Hunnen, verbleiben, sondern an andere Vereine weitergereicht werden. Allerdings mit der Auflage, dass die sich verpflichten, ein soziales Projekt durchzuführen und einen Verein finden, der dieselben Bedingungen erfüllt. "Es muss nicht immer eine Spendensammlung sein, ein Tag Hilfe in einem Seniorenheim kann oft mehr bewirken als Geld", erklärte Reimer zur Art des sozialen Engagements.

Die Hunnen überlegen gerade, welche Aufgabe sie sich selbst stellen wollen. Auf jeden Fall wird die in Zusammenhang mit ihrem diesjährigen Fest auf der Zange stehen, kündigte Diederich an. Reimer wünscht sich, dass Vereine irgendwann eine Ehre darin sehen, "Träger des gelben Trikots" zu sein. "Je mehr Vereine soziale Verantwortung übernehmen, desto erfolgreicher wird die Bilanz", sagte er und berichtete, dass auch schon eine eigene Homepage im Internet angedacht sei. Auf der könnten die Vereine ihre Projekte vorstellen. Außerdem gebe es Überlegungen, eine Erfolgsbilanz zum Ende des Jahres zu veröffentlichen, die gleichzeitig auch Ansporn für andere Vereine sein soll.

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