Prozess in Siegburg Streit auf Oktoberfest endete blutig

SIEGBURG · Beim Oktoberfest in Neunkirchen-Seelscheid im vergangenen Jahr ist ein 29-jähriger Besucher niedergeschlagen und schwer verletzt worden. Am ersten Verhandlungstag am Amtsgericht Siegburg konnte noch nicht geklärt werden, ob es sich bei dem Täter um den 25-jährigen Angeklagten handelte.

Der Prozess wird innerhalb der nächsten drei Wochen fortgesetzt. Dann sollen auch zwei Zeugen gehört werden, die am ersten Verhandlungstag unentschuldigt gefehlt haben. Die fünf bereits vernommenen Zeugen konnten den Tathergang nicht widerspruchsfrei darlegen.

Die 22-jährige Freundin des Angeklagten gab an, dass ihr Bruder ein Gespräch mit ihrem Freund vor dem Festzelt geführt habe, als sie dazu kam und plötzlich alle drei mit einem Bauzaun umkippten. Richter Hauke Rudat fragte, wie man einfach mit einem Bauzaun umkippen könne. Darauf wusste die Zeugin keine klare Antwort zu geben. Als sie dann auf dem Zaun gelegen hätten, wäre ihr eine Schlägerei in unmittelbarer Nähe aufgefallen, an der jedoch nicht ihr Freund beteiligt gewesen wäre.

Zudem machte sie detaillierte Aussagen zu der Kleidung ihres Freundes an dem Tatabend. Diese Aussagen widersprachen den Schilderungen der Schwester des Opfers und ihres Freundes, die den Angeklagten aus Ruppichteroth eindeutig beim Schlagen und ihn auch in anderer Kleidung gesehen haben wollen. Fest steht, dass der 29-jährige Geschädigte einen scheinbaren Streit schlichten wollte und plötzlich von einer herbeistürmenden Person gegen den Kopf geschlagen wurde. Daraufhin kippte der Bauzaun mit den Beteiligten um und es kam zu weiteren Schlägen.

Der Neunkirchen-Seelscheider erlitt mehrere Prellungen und eine Platzwunde und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Folgeschäden gab es keine. Alle Beteiligten und Zeugen waren alkoholisiert.

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