Nachbarschaftshilfe Rhein-Sieg Stiftung unterstützt Kinder aus sozial benachteiligten Familien

SANKT AUGUSTIN · Menschen mit knappem Geldbeutel bietet die Nachbarschaftshilfe Rhein-Sieg mit ihren Sozialkaufhäusern die Möglichkeit, gutes Gebrauchtes von der Kleidung bis zur kompletten Wohnungsausstattung selbst zu kaufen.

 Gestärkt in den Unterricht: In der Hauptschule Niederpleis können Schüler dank Unterstützung der Nachbarschaftshilfe ihr Frühstück nachholen.

Gestärkt in den Unterricht: In der Hauptschule Niederpleis können Schüler dank Unterstützung der Nachbarschaftshilfe ihr Frühstück nachholen.

Foto: Thomas Heinemann

Im Jahr 2012 hat der Verein, der heute 70 Mitarbeiter zählt, seine finanzielle Förderung sozialer Projekte durch die Überschüsse der Vereinsarbeit auf ein nachhaltiges Fundament gestellt und die "Stiftung der Nachbarschaftshilfe Rhein-Sieg" gegründet. "Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, sogenannte Hartz-IV-Kinder und Migrantenkinder, die Unterstützung benötigen, mit Lernmaterialien und auch mit eigenen Lehrern zu unterstützen", fast Paul Busch vom Kuratorium der Stiftung zusammen.

Eine Stiftung mit ausreichend Kapital auszustatten, dessen Verzinsung auch noch rentable Erlöse zur Förderung sozialer Projekte abwerfe, sei in der aktuellen Niedrigzinsphase ein Kraftakt, sagte Paul Busch. So spendete der Nachbarschaftshilfe-Verein 100.000 Euro seiner Überschüsse als Stammkapital für die neue Stiftung. Auch wurden die Räume des Vereins an die Stiftung übertragen.

Ferner wurde der Betrieb der Nachbarschaftshilfe in Sankt Augustin in eine gemeinnützige GmbH überführt, mit deren Überschüssen die Anmietung der Räume von der Stiftung beglichen wird. Ein Viertel der Mieteinnahmen wird für den Bau eines Schulungsgebäudes zurückgelegt; rund drei Viertel der Mieteinnahmen - zwischen 25.000 und 30.000 Euro - werden durch die Stiftung gespendet. Drei wichtige Spendenempfänger stellte die Stiftung nun in der Hauptschule Niederpleis vor.

Denn hier haben Kinder nicht nur täglichen Unterricht, sondern manchmal auch eines: Hunger. Viele der rund 250 Schüler nutzen den offenen Unterrichtsbeginn von 8 bis 8.30 Uhr, um ein Frühstück nachzuholen, das sie zu Hause nicht bekommen. "Wir haben festgestellt, dass etwa 60 Prozent der Schüler Empfänger von Mitteln des Bildungs- und Teilhabepakets sind und viele ohne Frühstück zur Schule kommen", sagte Schulleiterin Susanne Schlebaum. Lehrer schicken daher einen Teil der Schüler erst einmal zum gemeinsamen Frühstück, das jeden Morgen von zwei engagierten Schulhelferinnen zubereitet wird.

3500 Euro Fördermittel stellt die Stiftung dafür zur Verfügung. Weitere 3500 Euro gehen an das Projekt "Vitamin P" in Lohmar. Das noch junge Projekt hilft Schülern beim Übergang von der Schule in einen Ausbildungsberuf. Ehrenamtliche Paten stehen den Schülern dabei mit Rat und Tat zur Seite. Ähnlich ist es beim Projekt "PfAu - Paten für Ausbildung" in Sankt Augustin, das von der Stiftung mit 2000 Euro unterstützt wird.

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