H & M-Neubau in Siegburg Stadt stellte Konzept für die Arbeiten vor

SIEGBURG · Stadt Siegburg stellte Konzept für die Arbeiten am Goldenen Eck vor: Verkehr der H & M-Baustelle soll vor allem über Kaiserstraße laufen

 Bürgermeister Franz Huhn (stehend) stellt die H & M-Pläne vor. In der ersten Reihe (2. und 3.v.l.): Rüdiger und Bernd Kranz.

Bürgermeister Franz Huhn (stehend) stellt die H & M-Pläne vor. In der ersten Reihe (2. und 3.v.l.): Rüdiger und Bernd Kranz.

Foto: Arndt

Als "Vertrauensvorschuss" für seine Planungsabteilung wollte Franz Huhn es verstanden wissen, dass sich gerade einmal rund 30 Siegburger am Mittwochabend im Siegburger Stadtmuseum eingefunden hatten. Dort haben der Bürgermeister und die Technische Beigeordnete Barbara Guckelsberger einen Einblick in die Pläne für den H & M-Neubau in der Innenstadt gegeben, der noch in diesem Monat beginnen soll. Dass sich dafür nur verhältnismäßig wenige Menschen interessierten, wertete Huhn als gutes Zeichen: "Die Siegburger wissen: Wenn H & M kommen soll, muss dafür gebaut werden, und das akzeptieren sie."

Ganz so pflegeleicht waren die Teilnehmer der Infoveranstaltung, vorwiegend in der Innenstadt ansässige Einzelhändler, dann doch nicht. Schließlich wird es aller Voraussicht nach darauf hinauslaufen, dass die Abwicklung der Baustelle vor allem durch die Kaiserstraße, die am meisten frequentierte Siegburger Einkaufsstraße, erfolgt. Das ist die Variante, die die Planer der Stadt nach Abwägung aller Faktoren und Rücksprache mit Architekt und Tiefbauingenieur bevorzugen.

Wie Guckelsberger ausführte, sollen nach derzeitiger Planung zunächst bis Ende des Jahres Zu- und Abfahrt der Baustelle am "Goldenen Eck", wo das neue "Quartier Reichenstein" mit H & M und neun Wohnungen entsteht, über die Kaiserstraße geregelt werden - allerdings ohne Begegnungsverkehr der Baufahrzeuge. Von Januar bis Ende April 2015 soll die Zufahrt dann über den Oberen Markt und die Abfahrt über die Kaiserstraße erfolgen, bevor ab Mai bis zum geplanten Bauende im November wieder allein die Kaiserstraße herhalten soll.

Weitere Möglichkeiten, etwa über den Markt oder die Holzgasse, seien intensiv geprüft und letztlich verworfen worden, erklärte Guckelsberger. Auch in Hinblick auf mögliche Instandsetzungskosten: "Wir wissen nicht, wie gut unser Pflaster hält", sagte die Beigeordnete.

Die Stadt hat für die Kaiserstraße bereits das "Worst Case"-Szenario mit Kosten von bis zu 271 400 Euro ausgerechnet - "dafür müsste die Straße aber schon auf 226 Metern Länge und fünf Metern Breite komplett kaputtgehen", sagte Guckelsberger mit beruhigender Geste in Richtung der Gebrüder Kranz in der ersten Reihe, die als Bauherren für etwaige Schäden aufkommen müssten.

Überhaupt habe man beim Erstellen des Baustellenkonzepts jeweils den schlimmsten Fall angenommen, um keine bösen Überraschungen zu erleben. "Das alles heißt ja nicht, dass uns demnächst permanent Lkw vor die Füße fahren", betonte Huhn. Vielmehr ist nach Berechnungen der Stadt von höchstens einer Fahrt pro Stunde zu Beginn der Arbeiten auszugehen, später reduziere sich das Verkehrsaufkommen noch.

Trotzdem: "Der Verkehr muss, egal woher er kommt, immer ein Stück durch die Fußgängerzone", sagte Guckelsberger. Das beunruhigt die Einzelhändler: "Vor allem im November und Dezember sehe ich ein großes Problem", sagte einer, "da machen wir ja überhaupt kein Geschäft."

Huhn versprach, die Anregung aufzunehmen und gegebenenfalls fürs Weihnachtsgeschäft eine Kompromisslösung zu finden. Zwei ältere Damen im Zuhörerraum jedoch waren sich bereits einig: "Dann fahren wir eben nach Bonn zum Einkaufen."

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