An drei Baumaßnahmen Stadt Siegburg vergibt erstmals den Energie-Effizienz-Preis

SIEGBURG · Für Ilka und Daniel Fleer sind hohe Gas-, Öl- und Stromrechnungen Vergangenheit. Mehr noch: Das Siegburger Ehepaar rechnet damit, gar keine Energie mehr zukaufen zu müssen.

 Jury, Preisträger und Bürgermeister treffen sich im Siegburger Rathaus.

Jury, Preisträger und Bürgermeister treffen sich im Siegburger Rathaus.

Foto: Anna Maria Beekes

Um dieses Ziel zu erreichen, haben sie sich allerdings auch einiges einfallen lassen - und wurden dafür jetzt von der Stadt Siegburg mit dem ersten Energie-Effizienz-Preis ausgezeichnet.

Insgesamt drei Projekte waren für den 2013 ausgeschriebenen Preis eingereicht worden. Sie alle wurden gestern im Rathaus von Bürgermeister Franz Huhn ausgezeichnet. Eine Jury aus Verwaltung und Politik hatte alle drei Bewerber für preiswürdig befunden, zwei erste und einen dritten Preis vergeben und das Preisgeld von insgesamt 5000 Euro entsprechend aufgeteilt.

Gesucht worden waren, so Huhn, kreative Ansätze, die Hauseigentümer gemeinsam mit Unternehmern verwirklichten. Die drei Baumaßnahmen bezeichnete er als "zukunftsweisende Projekte, die wir vorzeigen können". Den dritten Preis bekamen Astrid und Oliver Fuchs, die mit dem Bonner Architekten Ralf Hillmann ein Haus aus den 1970er Jahren in Siegburg-Kaldauen energetisch so modernisiert haben, dass ihr Energiebedarf um 58 Prozent sank. Die 1000 Euro Preisgeld sollen für die Nachrüstung einer thermischen Solaranlage verwendet werden.

Über Platz eins freute sich neben den Fleers auch Britta Nießen. Sie und die Siegburger Architektin Michaela Kreidler hatten sich mit einem Projekt auf dem Brückberg beworben: Ein vorher mit Strom beheiztes Siedlungshaus aus dem Jahr 1953 wurde kernsaniert, sodass nur noch Außenwände und Decken vorhanden waren.

Die modernisierte Gebäudehülle lässt nun nur noch halb so viel Wärme nach außen wie ein vergleichbarer Neubau, der den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Eine Wärmepumpe, die die Räume über eine Fußbodenheizung wärmt, eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und ein Kamin, der überschüssige Wärme ins zentrale Heizsystem einspeist, runden das modernisierte Haus ab.

Daniel Fleer nahm die Auszeichnung gestern gemeinsam mit Thomas Sandner von der abakus solar AG entgegen. Die beiden sind nicht nur Projektpartner, sondern auch langjährige Freunde. Dieses Vertrauen gab den Fleers den Mut, eine besonders weitreichende Modernisierungsmaßnahme anzupacken: Auch sie widmeten sich einem alten Siedlungshaus auf dem Siegburger Brückberg, rissen es aber bis auf den Keller komplett ab, um ein energetisch optimiertes, neues Haus aus nachhaltigen Materialien zu bauen.

Die gesetzlichen Vorgaben zum Energiebedarf wurden dabei um 45 Prozent unterschritten. Der Einsatz hat sich gelohnt: "Bei diesem milden Winter machen wir im Moment sogar ein kleines Plus", verriet Daniel Fleer.

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