Pink Punk Pantheon Single-Frau trifft Öko-Aktivistin in Feuchtgebieten

SIEGBURG · Fünf Frauen, kostümiert als Putzkolonne, betreten die Bühne. Sie führen den Sketch "Ben Hur" auf. Die Handlung orientiert sich an dem gleichnamigen Roman, der 1880 erschienen ist.

 Beate Bohr mit Hund.

Beate Bohr mit Hund.

Foto: Tenorth

Die Darsteller interpretieren die Handlung komödiantisch, dabei verbinden sie historische Elemente des Plots wie das Wagenrennen mit modernen, so dass eine ungewöhnliche und lebhafte Mischung entsteht. Das Publikum, überwiegend bestehend aus Frauen, ist verzückt: Die Besucher lachen herzhaft und applaudieren lautstark.

Das Ensemble Pink Punk Pantheon hat anlässlich des Weltfrauentags am Sonntag ein passendes Programm im Restaurant Flammkuchen-Zuendelkind in Siegburg dargeboten. Unter dem Motto "Alle, die auf Frauen hauen, haben nichts zu suchen in Kaldauen", so die Darstellerin Gabi Busch, zeigte die Besetzung ein vielfältiges Repertoire. Pink Punk Pantheon bestand an dem Tag aus fünf Frauen und einem "Quotenmann", wie es die Damen formulierten. Beate Bohr, Gabi Busch, Christina Fuchs, Sia Korthaus und Maryam Yazdtschi repräsentierten die Frauen, während Gerhard Vieluf die Ehre der Männer verteidigte.

Pink Punk Pantheon deckte inhaltlich eine ganze Bandbreite auf der kleinen rechteckigen Bühne ab. Sie thematisierten das Leben als Single-Frau und die damit verknüpften Ansprüche an die Männerwelt. Auch die moderne Business-Frau, die mit Fachbegriffen nur so um sich wirft, erhielt Einzug in das Programm. Als wiederkehrender Bestandteil der Show sollte sich der Hund entpuppen, der sich treu als "Charity-Projekt" oder "Gefährte" den Launen des Frauchens unterwarf. Auch die Öko-Aktivistin sowie das Thema Feuchtgebiete gehörten zum Schauspiel.

Neben musikalischen Darbietungen, wie mit Bass-Gitarre, Saxophon oder auch Gesangseinlagen gab es schauspielerische und poetische Sketche. Das Publikum konnte sich zudem an zahlreichen bunten Kostümen und abgedrehten Requisiten, unter anderem einen winzigen Stoffhund, erfreuen.

Der kleine Saal, in dem einige Plätze unbesetzt blieben, stellte ein logistische Herausforderung dar. "Wir hatten eine Stellprobe, in der wir die einzelnen Sketche an die Räumlichkeiten angepasst haben. Manchmal mussten wir improvisieren", sagte der Darsteller Gerhard Vieluf.

Das Programm ist auf ganz unterschiedliche Weise entstanden. "Wir Frauen hatten viel Spaß bei der Entwicklung der Darbietungen, manche entwickelten wir zusammen in der Gruppe, andere alleine", so Pink-Punk-Pantheon-Mitglied Maryam Yazdtschi.

Pink Punk Pantheon, grundsätzlich als eine alternative, kabarettistische Karnevalssitzung zu verstehen, gibt es seit 1983, Gabi Busch zählt zu den Gründungsmitgliedern. "Die Vorbereitung auf die spezielle Show am Weltfrauentag musste sehr schnell ablaufen, zeitweise wurde sehr kreativ, zum Beispiel am Telefon geprobt", merkte der Bassist Gerhard Vieluf an.

Das Publikum in Siegburg zeigte sich aufgrund der gebotenen Darbietung begeistert, nach dem letzten musikalischen Stück wurde das Ensemble mit langem Applaus bedacht. "Die Veranstaltung hat mir sehr gefallen, der Auftritt war sehr abwechslungsreich und kurzweilig", resümierte die in Siegburg lebende Besucherin Gaby Körner.

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