Geplanter Ausbau der Güterstrecke an der Sieg Siegburg wehrt sich gegen Bahnlärm

SIEGBURG · Stadt kritisiert mangelnde Beteiligung an den Überlegungen zur Ausweitungen des Güterverkehrs. Bürgermeister Franz Huhn: "Die Vervierfachung der Zugbewegungen pro Tag kann von uns in dieser Form nicht hingenommen werden."

Die Stadt Siegburg hat mit einem Schreiben an das Bundesverkehrsministerium auf dessen Studie reagiert, nach der künftig mehr Güterverkehr auf der Siegstrecke fahren könnte. Nach Durchsicht der insgesamt 235 Seiten blieben viele Fragen offen, so dass eine abschließende und qualifizierte Stellungnahme nicht möglich sei, schreibt Bürgermeister Franz Huhn. Als direkt betroffene Kommune fordert die Kreisstadt eine andere Art der Beteiligung, um die Belange des Gesundheitsschutzes ihrer Bürger angemessen vertreten zu können.

"Die Vervierfachung der Zugbewegungen pro Tag kann von uns in dieser Form nicht hingenommen werden", so Huhn. Es sei zu erwarten, dass vor allem in den Abend- und Nachtstunden mehr Güterzüge fahren - genau dann, wenn der Schutzanspruch der Bürger am höchsten sei.

Die Studie enthalte weder Angaben darüber, ob die einzusetzenden Waggons lärmmindernd umgebaut werden, noch darüber, wie die Schallschutzmaßnahmen konkret aussehen sollen. "Dem im höchsten Maß relevanten Schutzgut Gesundheit muss innerhalb des Verfahrens eine wesentlich gewichtigere Bedeutung zukommen", fordert Siegburgs Bürgermeister.

Den in der Studie angedachten zweigleisigen Ausbau der kompletten Strecke zwischen Troisdorf und Hennef stuft die Stadt Siegburg als unrealistisch ein. "Ein zusätzliches Gleis innerhalb des Stadtgebietes, insbesondere der Innenstadt, ist planungs- und bodenrechtlich nicht durchsetzbar", schreibt Huhn.

So müsste dafür zum Beispiel das erst 2004 errichtete Bahnhofsgebäude zurückgebaut werden, Brücken müssten erweitert werden. "Mit dem Ausbau der Schnellbahnstrecke ICE Köln-Frankfurt im Jahr 2002 sind die städtebaulichen Möglichkeiten mit zwei zusätzlichen Gleisen ausgereizt worden."

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