Aktion "Mit dem Rad zur Arbeit" Schöner geht nicht

RHEIN-SIEG-KREIS · Man kann es ja ruhig zugeben. Gestern war natürlich ein Traumtag, um mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Da kommen sicher noch ganz andere Tage auf die Radler zu. Tage, an denen die morgendliche Motivation der Tochter noch mehr benötigt wird. "Ich find' das super, dass Du mit dem Rad nach Siegburg in die Redaktion fährst", hat sie am Montag beim Frühstück gesagt.

 Auf dem Weg zur Arbeit fährt GA-Redakteur Michael Lehnberg auch durch das Pleistal. Wenige Minuten zuvor hat er bei Rauschendorf auf dem Weg nach Birlinghoven durch die "RadRegionRheinland" schon sein Ziel Siegburg im Blick.

Auf dem Weg zur Arbeit fährt GA-Redakteur Michael Lehnberg auch durch das Pleistal. Wenige Minuten zuvor hat er bei Rauschendorf auf dem Weg nach Birlinghoven durch die "RadRegionRheinland" schon sein Ziel Siegburg im Blick.

Foto: Holger Arndt/Michael Lehnberg

Ittenbach - Siegburg: Das sind etwa 17 Kilometer, nicht eben wenig. Andererseits: Viele Pendler im Auto fahren mehr und benötigen deutlich mehr Zeit als die gut 36 Minuten, die ich aufwenden muss. Etwa zwölf Minuten mehr als mit meinem Auto. Und im Auto kann man nur sehr beschränkt etwas für die eigene Fitness und die Umwelt tun. Das geht aber mit dem ADFC Bonn/Rhein-Sieg und der AOK Rheinland/Hamburg, und das seit vielen Jahren schon. Gestern startete die diesjährige Aktion "Mit dem Rad zur Arbeit". Der offizielle Startschuss fiel beim Sankt Augustiner Fraunhofer Institut im Schloss Birlinghoven. "Fraunhofer hat die Schirmherrschaft übernommen. Seit Jahren ist das Institut mit vielen Beschäftigten mit dabei bei der Aktion", sagte AOK-Sprecherin Christine Herrmann.

Am Morgen sehe ich sogar das Schloss aus dem Birlinghovener Wald hervorscheinen auf meinem Weg Richtung Rauschendorf und Birlinghoven. In der Ferne ruht die Abtei auf dem Michaelsberg im Sonnenschein. Mein Ziel, denn am Fuße der Erhebung im Siegburger Zentrum liegt mein Arbeitsplatz. Der frische Wind weht kräftig um die Nase und pustet den Kopf frei. Irgendwie schade, dass heute noch die Arbeit ruft. Aber man fühlt sich gut, da besteht die berechtigte Hoffnung, dass das Arbeiten heute ein wenig leichter von der Hand geht.

Das ist auch eines der Ziele, die mit der bundesweiten Aktion, die am 1. Juni beginnt und am 31. August endet, erreicht werden sollen. "Die positiven gesundheitlichen Auswirkungen haben einen besonderen Stellenwert bei dieser Aktion", sagte Bernhard Wielpütz, stellvertretender Regionaldirektor der AOK für Bonn und den Rhein-Sieg-Kreis. Er freue sich sehr über die seit Jahren gute Resonanz. "Das zeigt, wir sind auf dem richtigen Weg."

Auf dem bin ich auch, ganz sicher, und es ist ein wunderschöner Arbeitsweg, der sogar noch Varianten hat. Links der Blick auf die Vinxeler Höhe, geradeaus das Pleiser Hügelland und rechts die Hennefer Höhe mit dem Ortsteil Söven und der weithin sichtbaren Kirche. Nicht zu vergessen der Weg durchs Pleistal, der mich letztlich an die Sieg und nach Siegburg führt. Ein Weg, den so sicher nicht sehr viele Teilnehmer haben. Etwa jene, die sich in Bonn morgens an den Autos vorbeiquälen müssen. Motivation ist da sicher, dass man Teams mit maximal vier Kollegen bilden kann. Man kann zusammen oder alleine fahren und sich austauschen. Ich werde wohl alleine weiterfahren müssen, weil die Konstellation in unserem Redaktionsteam ein gemeinsames Radeln zur Arbeit nicht hergibt.

Dass Radfahren die Gesundheit fördert und präventiv einsetzbar ist, ist nichts Neues. Wenn man es denn nicht übertreibt. Cholesterin wird abgebaut, der Blutdruck gesenkt und der Rhythmus des Herzens optimiert. Wer zudem eine optimale Sitzhaltung einnimmt, kann sogar Rückenschmerzen lindern und Muskeln aufbauen. Positive Effekte, die schon nach 20 bis 30 Minuten regelmäßigen Radfahrens erzielt werden können. Überdies eine äußerst gelenkschonende und das Immunsystem stärkende Angelegenheit. Das wiederum wirkt sich auch positiv auf die Arbeitswelt aus. Die Zufriedenheit der Mitarbeiter wächst. Sie sind kreativer, produktiver und werden weniger krank.

Mindestens 20 Arbeitstage soll das Auto während der Aktion in der Garage bleiben. Als Anreiz zum Mitmachen winken attraktive Preise. Schnelligkeit und Kilometer spielen keine Rolle. Die Preise, darunter Fahrräder, Teamreisen und Radequipment, werden verlost. Ich bin da schon ganz gut ausgestattet mit meinem flotten und superleichten Crossrad. Lediglich auf dem Rückweg wäre ein Pedelec wünschenswert. Ittenbach - Siegburg, etwa 17 Kilometer, davon mehr als die Hälfte bergauf. Reine Fahrzeit: so etwa 50 Minuten, je nach körperlichem Zustand. Egal wie: Es lohnt sich immer. Auch bei Regen? Mal sehen. Im Winter? Wohl nicht.

Der Einstieg in die Aktion "Mit dem Rad zur Arbeit" ist während des gesamten Aktionszeitraumes möglich. Weitere Infos auf www.mit-dem-rad-zur-arbeit.de.

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