Vorsitzende des Kreiskatholikenrats Ruth Kühn erhält für ihr Engagement den Silvesterorden

SIEGBURG · Sie dürfte nun auf einem Pferd die Treppen zum Petersdom hinaufreiten, sich eine Uniform in Rom schneidern lassen, und die Schweizer Garde müsste ihr salutieren: Mit diesen Privilegien ist die Auszeichnung verbunden, die Weihbischof Ansgar Puff Ruth Kühn überbrachte.

 Dank für eine Lebensleistung: Ansgar Puff überbrachte Ruth Kühn den päpstlichen Orden.

Dank für eine Lebensleistung: Ansgar Puff überbrachte Ruth Kühn den päpstlichen Orden.

Foto: Paul Kieras General Anzeiger

Die scheidende Vorsitzende des Kreiskatholikenrates (KKR) ist jetzt Trägerin des päpstlichen Silvesterordens, des fünfthöchsten Ordens für Verdienste um die römisch-katholische Kirche und der höchsten Auszeichnung des Papstes für katholische Laien.

Der Weihbischof würdigte die 76-Jährige als "einsatzfreudige, aktive Frau", die "im Ehrenamt wie eine Hauptamtliche" wirke. Bei der Übergabe des Ordens in Siegburg erwähnte der Weihbischof auch ihre neuen Privilegien und übersetzte den lateinischen Text der Urkunde.

Zu den ersten Gratulanten gehörten der ehemalige Kreisdechant Anno Burghof, der Ruth Kühn für "ein ganzes Leben im Ehrenamt" dankte, und Axel Werner, leitender Pfarrer der Siegburger Gemeinde Sankt Servatius.

Ruth Kühn gehörte dem KKR seit dessen Gründung vor zehn Jahren zunächst als stellvertretende Vorsitzende, seit vier Jahren als erste Vorsitzende an. In insgesamt 52 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit hat sie zeitweise in acht Institutionen gleichzeitig Vorstandsaufgaben übernommen, unter anderem war sie Dekanatsvorsitzende der katholischen Frauengemeinschaft, Vorsitzende des Sozialdienstes katholischer Frauen, Vorstandsmitglied im Caritasverband Rhein-Sieg.

Ihr Einsatz sei nur möglich gewesen, weil sie jederzeit die volle Unterstützung ihrer Familie erhalten habe, sagte Kühn. "Meine Arbeit habe ich immer als Dankbarkeit für ein erfülltes Leben angesehen." Das Ehrenamt sei für sie als praktizierende Katholikin selbstverständlich; man bekomme viel von den Menschen zurück.

Die 1990 pensionierte Realschullehrerin hat einiges bewegt: Bei einer Unterschriftensammlung des KKR zum Erhalt der Abtei auf dem Michaelsberg kamen rund 12.000 Unterschriften zusammen, die Ruth Kühn persönlich dem Abtpräses der größten Kongregation der Benediktinischen Konföderation, Bruno Marin, in Rom übergab.

Beteiligt war sie auch an der Einrichtung "Treffpunkt am Markt", für den rund 20 Ehrenamtliche tätig sind. 5500 Besucher hatte der Treffpunkt in viereinhalb Jahren. Die Leitung behält Kühn noch, bis ein Nachfolger gefunden ist. Ansonsten möchte sie kürzer treten und etwas mehr Zeit für Privates haben.

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