Stadtmuseum feiert 25-jähriges Jubiläum Retrospektive mit Künstlern aus 25 Jahren

SIEGBURG · Das Stadtmuseum feierte am Sonntag seinen 25. Geburtstag und lud gleichzeitig zum Internationalen Museumstag ein. Der Tag begann mit der Eröffnung einer Retrospektive, bei der Werke von 150 Künstlern gezeigt werden, die in den vergangenen 25 Jahren dort ausgestellt haben.

 Historische Modenschau: Personen aus der Siegburger Vergangenheit stellten die Mitglieder von "HisTOURical" Bonn dar.

Historische Modenschau: Personen aus der Siegburger Vergangenheit stellten die Mitglieder von "HisTOURical" Bonn dar.

Foto: Holger Arndt

180 von rund 200 waren angeschrieben worden, viele nicht mehr zu ermitteln, einige sind bereits verstorben. Weit über 100 Teilnehmer überlassen dem Stadtmuseum ihre eingereichten Arbeiten als Geburtstagsgeschenk. Dafür dankte Museumsleiterin Gundula Caspary. Vielen persönlich, da sie zur Vernissage gekommen waren.

Darunter Harald Naegeli, der der Stadt bereits nach der Ausstellung im letzten Jahr die Hälfte seiner Exponate vermachte. "Diese wunderbaren Geschenke sind für mich eine Geste des Vertrauens in die Beständigkeit der Sammlung und ein Zeichen ihrer Verbundenheit mit dem Stadtmuseum Siegburg", sagte Caspary. Sie seien ein Gewinn für die Sammlung, und sie spreche dabei nicht vom pekuniären Wert, sondern "von einem historischen Gewinn, da das Haus nun auch über eine kleine Chronik des eigenen Ausstellungsprogramms verfügt".

Die 150 Positionen zeitgenössischer Kunst sind weder alphabetisch noch chronologisch angeordnet. "Dabei gibt es keinerlei Priorisierung, kein Künstler, kein Werk sollte gegenüber einem anderen herausgehoben werden. Daher auch das möglichst einheitliche Format", erklärte sie zur Zusammenstellung. Einzelne Arbeiten wurden aus dem bestehenden Bestand genommen, darunter Werke von Antoni Tàpies, Günther Uecker oder Harald Naegeli. Etwa zwei Dutzend Künstler und Sammler haben dem Museum Leihgaben zur Verfügung gestellt.

Mit Blick auf das Programm zum Internationalen Museumstag sagte Bürgermeister Franz Huhn: "Was für die Kunstausstellung gilt, das gilt auch für das sich Anschließende. Es treffen diejenigen aufeinander, die diesem Hause Leben einhauchen." Es sei ein Haus "der Kultur, des Kulturerlebnisses, der Gemeinschaft, die Schatzkiste der Stadt".

Geboten wurden unter anderem Kompaktführungen zur Siegburger Keramik, zum Thema Jüdische Gemeinde in Siegburg und zur Industriegeschichte, Musikbeiträge mit Preisträgern "Jugend musiziert 2015", ein offener Workshop der Kinderkunstschule sowie ein Akt- und Porträt-Malkursus. Viel Beachtung fanden eine historische Modenschau und der Auftritt historischer Personen aus der Siegburger Vergangenheit. So schlüpften Mitglieder von "HisTOURical" Bonn beispielsweise in die Rolle der Töpferin Adelheid Knütgen und des Wachsoldaten Hennes Becker aus dem 15. Jahrhundert oder in die zweier Zeitzeugen aus den Jahren 1912 und 1950, die die damalige Munitionsfabrik beziehungsweise das Wirtschaftswunder nach dem Zweiten Weltkrieg thematisierten. Ein Bücherflohmarkt des Freundeskreises der Stadtbibliothek sowie eine Aktion für große und kleine Kinder unter dem Motto "Kindheit und Spiele 1910" rundeten das Angebot ab. Den Abend gestaltete Sascha Korf mit seinem "Energetischen Spontan-Kabarett".

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