Busse und Bahnen RSVG nimmt E-Scooter nicht mehr mit

RHEIN-SIEG-KREIS · Nachdem in den vergangenen Wochen bereits mehrere Verkehrsbetriebe elektrische Krankenfahrstühle, sogenannte E-Scooter, von der Beförderung in Bussen und Bahnen ausgeschlossen haben, hat sich nun auch die Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) diesem Schritt angeschlossen. Das teilte die RSVG am Montag mit.

Zur Begründung verweist das Verkehrsunternehmen, das jährlich mehr als 28 Millionen Fahrgäste befördert, auf das Gutachten hin, das der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zum Thema Beförderung von E-Scootern in Auftrag gegeben hatte. Der VDV empfiehlt aufgrund des im Gutachten ermittelten "erheblichen Gefahrenpotenzials" seinen Mitgliedern, keine E-Scooter in Bussen und Straßenbahnen mitzunehmen. Vor allem, wenn der Fahrer plötzlich bremsen müsse, könne die Sicherheit der Fahrgäste "nicht ausreichend gesichert" werden, weil der Krankfahrstuhl rutschen oder kippen könne. E-Scooter dürfen deshalb ab sofort nicht mehr mit den Fahrzeugen der RSVG fahren. Dabei sei es unerheblich, ob diese über ein Kennzeichen verfügten oder nicht, so das Unternehmen. "Die RSVG hat sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht", heißt es in der Mitteilung, "da sie aber letztendlich die Verantwortung für eine sichere Fahrgastbeförderung hat, gibt es keine Alternative."

Der Landesbehindertenbeauftragte Norbert Killewald hatte das Vorgehen kritisiert. "Damit schränken die Verkehrsbetriebe die Mobilität von Menschen mit Behinderungen stark ein", sagte er. Mehr als 30 000 Menschen in NRW seien auf die E-Scooter angewiesen. Killewald forderte die Unternehmen auf, gemeinsam mit Behindertenverbänden eine Lösung zu finden.

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