Siegburger Stadtteil soll energetisch saniert und aufgewertet werden Prima Klima auf dem Brückberg

SIEGBURG · Brückberg-Süd soll zum ersten modellhaften "KlimaQuartier" im Siegburger Stadtgebiet entwickelt werden.

 Energetisch saniert und aufgewertet werden soll der Siegburger Stadtteil Brückberg-Süd.

Energetisch saniert und aufgewertet werden soll der Siegburger Stadtteil Brückberg-Süd.

Foto: Holger Arndt

Bisher haben Bund und Land schon energetische Sanierungsmaßnahmen an einzelnen Wohnhäusern gefördert, jetzt besteht die Möglichkeit, mit Finanzmitteln aus einem Programm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), "Integrierte energetische Quartierskonzepte" für ganze Stadtviertel zu erstellen und mit sogenannten Quartiersmanagern umzusetzen.

Deren Aufgabe ist es, energetische und sonstige Sanierungsmaßnahmen zu koordinieren und zu kontrollieren, dabei eine übergreifende Zusammenarbeit und Vernetzung aller BeteiligteR zu initiieren und als kostenlose Anlaufstelle für Fragen der Finanzierung und Förderung für Hauseigentümer zur Verfügung zu stehen.

Ein Konzept für den Brückberg wurde bereits zu 65 Prozent durch die KfW gefördert, 35 Prozent übernahm die Stadt Siegburg, die zu ihrem Anteil wiederum einen Zuschuss von der rhenag erhielt. Für die Einsetzung des Quartiermanagers auf zunächst drei Jahre wartet Umweltsamtsleiter Thomas Schmitz noch auf grünes Licht. Er sei aber "guter Hoffnung", dass das in den nächsten Tagen passiere.

Bei einem Informationsabend im Pfarramt St. Joseph auf dem Brückberg wurde nun das Konzept von Projektleiter Dominik Erbelding von der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft sowie Malin Berges, infas enermetric, vorgestellt. Sie wiesen darauf hin, dass das Konzept keine Verpflichtung zur Sanierungen beinhalte, sondern lediglich "ein sinnvolles und nützliches Informations- und Beratungsangebot" zu Maßnahmen enthalte, die "den Gebäudeeigentümern im Quartier zugutekommen".

Das Papier solle aufzeigen, welche energetischen Einsparpotenziale im Quartier bestehen und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um dauerhaft Energieverbrauch, CO2-Emissionen und damit Energiekosten zu reduzieren.

Darüber hinaus gehe es auch um eine städtebauliche Aufwertung des Viertels. In diesem Zusammenhang gab Zuhörerin Britta Nießen zu bedenken, dass sich baugenehmigungspflichtige Veränderungen aber auf die Grundsteuer B auswirkten.

Die Technische Beigeordnete, Barbara Guckelsberger, die den Abend moderierte, erklärte dazu, dass solche Veränderungen an einem Gebäude den Einheitswert änderten, der dem Finanzamt als Bemessungsgrundlage für die Grund- und Gewerbesteuer B diene. Die könne dann natürlich steigen. Darunter fielen aber zum Beispiel nicht die Installation von Photovoltaikanlagen oder das Dämmen von Räumen, wenn "nicht gerade tragende Wände eingerissen werden."

Bei einer Umfrage unter den Eigentümern im Quartier hatten 29 Prozent als Grund für energetische Erneuerungsmaßnahmen die Reduzierung der Energiekosten, 24 Prozent die Wertsteigerung und Werterhalt ihrer Gebäude und 20 Prozent die Steigerung des Wohnkomforts genannt. Elf Prozent wollen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Sollte es keine Förderung durch die KfW gebe, dann "müssen wir zu Plan B greifen", so Thomas Schmitz.

Am Ziel des Konzepts ändere sich nichts, das Angebot durch den für diesen Posten vorgesehenen Energieberater Thomas Zwingmann von der Verbraucherzentrale NRW gebe es dann in "abgespeckter Form." Der informierte darüber, dass die Verbraucherzentrale schon jetzt Beratung rund um energetische Sanierung, Finanzierung und Fördermöglichkeiten biete.

Weitere Informationen zum "KlimaQuartier" und das Konzept zum Download unter www.klimaquartier.siegburg.de

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