Abfallwirtschaft in Santarèm in Brasilien Pilotprojekt für den Umweltschutz

RHEIN-SIEG-KREIS · Im Zusammenhang mit einem gemeinsamen Pilotprojekt der Stadt Santarèm in Brasilien und des Rhein-Sieg-Kreises, besuchten Sascha van Keeken von der Rhein-Sieg-Abfallwirtschaftsgesellschaft (RSAG) und Rainer Kötterheinrich, Leiter des Amtes für Technischen Umweltschutz beim Rhein-Sieg-Kreis, die Stadt am Amazonas.

Der Besuch, der von Engagement Global, einer Entwicklungshilfegesellschaft des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit betreut wird, diente dazu, der Stadtverwaltung beim Aufbau einer funktionierenden Abfallwirtschaft zu helfen.

"Es war schon ein bisschen wie in Hitchcocks 'Die Vögel', als wir den zentralen Bereich der Deponie im brasilianischen Amazonasgebiet bei Santarèm erreichten. Der Müll war überdeckt von einer schwarzen flatternden Decke aus Urubus, den brasilianischen Geiern, die hier offensichtlich ein auskömmliches Nahrungsangebot finden", sagte Sascha van Keeken. Im ersten Schritt soll nun versucht werden, Bioabfall, Kunststoffe, Papier und Metalle getrennt einzusammeln und diese Anteile dann zu verwerten, anstatt sie einfach auf die Deponie zu kippen. So soll verhindert werden, dass sich giftige Sickerwässer und Gase bilden.

Während des Besuchs der zwei kommunalen Experten aus dem Rhein-Sieg-Kreis startete diese Getrenntsammlung in Teilen des Stadtgebietes mit einer Informations- und Pressekampagne. Die sogenannten "Catadores", Müllsammler, begannen sofort, das Pilotvorhaben umzusetzen. Das Projekt, das neben der Getrenntsammlung auch den Test von Kompostierung und Vergärungsverfahren beinhaltet, soll spätestens Ende des Jahres abgeschlossen sein und bei Erfolg im Rahmen eines weiteren umfangreichen Projekts fortgeführt werden.

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