Schüler packen Kartons für Flüchtlinge Österlicher Willkommensgruß

SIEGBURG · Insgesamt 250 Kartons haben Schüler aus allen Stufen und Klassen des Anno-Gymnasiums für die in Siegburg lebenden Flüchtlinge gepackt. Darin enthalten sind haltbare Lebensmittel wie etwa Reis, Spielzeug und andere Artikel des täglichen Bedarfs.

 Die Schülervertretung präsentiert das Ergebnis ihres Projekts "Ostern im Schuhkarton".

Die Schülervertretung präsentiert das Ergebnis ihres Projekts "Ostern im Schuhkarton".

Foto: Holger Arndt

Kunterbunt und fröhlich sieht der große Haufen österlich verpackter Kartons im Bibliotheksraum aus, den die Schüler für das Projekt "Ostern im Schuhkarton" gesammelt haben.

Stellvertretend für die gesamte Schülervertretung, die das Projekt ins Leben gerufen hat, stellte Schülervertreterin Iefke Söntjens das Konzept vor: "Jedes Paket ist individuell bepackt worden, es gibt welche speziell für Familien oder für alleinstehende Männer und Frauen." Von außen sei jedes Paket beschriftet, so dass sofort ersichtlich sei, für wen es sich am besten eigne.

Schulleiterin Hildegard Schlemmer zeigte sich gerührt von der Initiative und dem Engagement ihrer Schüler: "So ein kleiner Karton zeigt doch eine große Wirkung. Wir können die Welt nicht ändern oder Kriege beenden, aber wir können die Menschen, die gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen, willkommen heißen. Ich bin stolz, dass unsere Schüler offensichtlich den Kern von Bildung begriffen haben, und das ist Humanität."

Auch Schulpfarrerin Annette Hirzel war beeindruckt davon, wie viele Kartons die Schüler gesammelt haben. Hirzel war es auch, die den Kontakt zwischen der Schülervertretung und den Kooperationspartnern hergestellt hatte: Gabriele Römer, Andrea Wendt-Löffler und Angelika Zeller von der Flüchtlingshilfe der Stadt Siegburg sowie Michaela Teigelmeister und Jana Mathis vom Diakonischen Werk des Kirchenkreises Rhein-Sieg unterstützten die Schüler bei der Umsetzung des Projekts. Sie kümmern sich auch darum, dass die Pakete die Flüchtlinge in den fünf Unterkünften in Siegburg und der Umgebung erreichen. Bis Ostern sollen alle Schuhkartons einen neuen Besitzer gefunden haben.

Im Rahmen der Projektvorstellung betonte Bürgermeister Franz Huhn, dass Siegburg stolz auf seine Flüchtlingsarbeit sein könne: "Ungeachtet des Alters, der Konfession oder der Hautfarbe zeigen die Siegburger ein offenes Herz. So viele Leute stecken ihr Herzblut und ihr Engagement in die Flüchtlingsarbeit."

Und Huhn teilte mit, dass Mitte April der Umzug der Siegburger Flüchtlinge in die Kaserne an der Luisenstraße erfolgen wird. Derzeit würde die Unterkunft noch mit neuen Küchen und Brandschutzvorrichtungen ausgestattet. "Wir wollen keine 'Ghettos' bilden", unterstreicht Angelika Zeller von der Flüchtlingshilfe. "Bisher wurden die Flüchtlinge gut in der Nachbarschaft aufgenommen. Das soll auch in der Luisenstraße so bleiben."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort