Kommentar zur U3-Betreuung Mit gutem Beispiel voran

Deutschland ist kein Paradies für berufstätige Eltern (immer noch: vor allem Mütter). Gute Eltern zu sein und gleichzeitig - besser gesagt: trotzdem - beruflich erfolgreich, wird einem hierzulande nicht leicht gemacht. Und etwa die Einführung des Betreuungsgeldes für Eltern, die ihr Kind zu Hause betreuen, statt es in die Kita oder zur Tagesmutter zu schicken, ist nicht dazu angetan, diesen Zustand zu verbessern.

Und trotzdem: Im Rhein-Sieg-Kreis hat, soweit jedenfalls die offiziellen Zahlen, jedes Kind unter drei Jahren, für das ein Platz gesucht wurde, auch einen gefunden. Nicht immer genau da, wo die Eltern hinwollten, aber für die meisten dürfte das Wichtigste sein, dass ihr Kind gut untergebracht und versorgt ist.

Was eigentlich selbstverständlich sein sollte, hat Kreis und Kommunen einiges an Anstrengung gekostet: Um für die U 3-Betreuung gerüstet zu sein, müssen Kitas erweitert und umgebaut werden, und auch ans Personal werden noch höhere Ansprüche gestellt. Im Rhein-Sieg-Kreis hat das offenbar gut geklappt. Die Verantwortlichen können stolz darauf sein, dass sie teilweise sogar über dem Soll liegen.

Dass dieser Stein aber erst im Jahr 2013 wirklich ins Rollen kommt und der Anstoß zudem noch gesetzlich verordnet werden musste, ist schade. Denn letztlich profitiert von einer guten Vereinbarkeit von Familie und Beruf immer auch die Wirtschaft. Nicht zuletzt das sollte einem sonst so starken Land wie Deutschland wichtig sein. Der Rhein-Sieg-Kreis geht hier mit gutem Beispiel voran.

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