Fischtreppe am Kraftwerk Luxusprojekt an der Sieg

Rhein-Sieg-Kreis · Soso, für Wanderfische ist Geld da. Und das nicht zu knapp. Mehr als vier Millionen Euro lässt sich das Land den "fischgerechten" Umbau des Wasserkraftwerks Unkelmühle kosten. Da kann man sich schon mal an den Kopf fassen.

Da kann man sich schon mal an den Kopf fassen - wenn man bedenkt, dass dieselbe Landesregierung keinen Cent für wichtige Infrastrukturprojekte rausrückt. Oder den Kommunen nur Kleckerbeträge für die Bewältigung einer großen gesellschaftlichen Aufgabe wie der Inklusion überweist.

Sicher, der Fischschutz ist ein Thema, das nicht vernachlässigt werden sollte. Das landesweite Wanderfischprogramm, das beispielsweise auf die Wiederansiedlung des Lachses zielt, hat schon seinen Sinn. Doch das, was da an der Unkelmühle gebaut wurde, ist ein Öko-Luxusprojekt, das nicht in die Zeit passt. Auch wenn man sich davon Erkenntnisse für das Zusammenspiel von Naturschutz und Wasserkraft erhofft - die, ganz nebenbei, auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien in NRW nur eine kleine Rolle spielt.

Nein, da stimmt die Verhältnismäßigkeit nicht. Wenn das Land den 19 Kreis-Kommunen für die Inklusion 1,2 Millionen Euro zur Verfügung stellt, dann ist das nicht mal ein bescheidener Beitrag (davon bekommt eine Gemeinde wie Alfter ganze 15 000 Euro). Von den seit Jahren vernachlässigten Sanierungs- und Ausbauplänen im Bereich Straßenbau ganz zu schweigen.

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