Die Stadt Siegburg lädt Asylbewerberfamilien mit 15 verschiedenen Nationalitäten zur weihnachtlichen Feier ein Leonora staunt über den Nikolaus

SIEGBURG · Sie kommen aus Eritrea, Syrien oder dem Irak und teilen das gleiche Schicksal. Alle mussten fliehen. Asylbewerber aus insgesamt 15 Nationen, die in Siegburg untergebracht sind, feierten zusammen ein Weihnachtsfest, das vom Jugendamt organisiert und durchgeführt wurde.

 Aufregende Bescherung: Während Vizebürgermeister Stefan Rosemann (rechts) fleißig Geschenke verteilt, kümmert sich der Nikolaus um die kleine Leonora.

Aufregende Bescherung: Während Vizebürgermeister Stefan Rosemann (rechts) fleißig Geschenke verteilt, kümmert sich der Nikolaus um die kleine Leonora.

Foto: Paul Kieras

Im Ratssaal begrüßte Amtsleiter Heinz Walter Pütz insgesamt 57 Familien mit ihren 50 Kindern. "Sie sind nicht hier, weil Sie ihre Heimat verlassen wollten oder um Urlaub in Deutschland zu machen", wandte er sich an die Gäste und fuhr fort: "Sie suchen hier Hilfe und Zuflucht."

Dem Jugendamt ging es darum, Flüchtlingsfamilien mit der Veranstaltung an einem Brauch teilhaben zu lassen, wie er hier zu Weihnachten gefeiert wird. Den Anstoß hatte Waso Lehmann von der Infostelle des Jugendamtes gegeben. "In den letzten Wochen habe ich Flüchtlingsfamilien in den Unterkünften besucht und die Kinder nach ihren Spielzeugwünschen gefragt", berichtete sie.

Diese wurden auf Karten festgehalten, von Verwaltungsangehörigen, Privat- sowie Geschäftsleuten gekauft und die Geschenke bei der Infostelle abgeben. Lehmann freute sich, dass die Karten in kürzester Zeit vergriffen waren und zusätzlich hohe Geldspenden eingingen: "So konnten wir nicht nur allen Kindern ihren Spielzeugwunsch erfüllen, sondern jeder Familie auch noch eine Bargeldspende von jeweils 40 Euro überreichen."

Vor allem die Kinder waren ganz aufgeregt, als sie namentlich von Heinz Walter Pütz aufgerufen wurden, der zusammen mit dem stellvertretenden Bürgermeister, Stefan Rosemann, eifrig die Päckchen verteilte. Auch der Nikolaus (Siegfried Mohaupt) schaute vorbei und half.

Der kleinen Leonora wurde eine ganz besondere Ehre zuteil, denn der heilige Mann nahm sie auf den Arm, von wo aus sie das Treiben um sich herum bestaunte.

Das sechs Monate alte Mädchen wurde hier geboren, seine zwei Geschwistern und die Eltern Miranda und Bekim Mehmedoski haben ihr Heimatland Mazedonien vor neun Monaten verlassen und sind nach Siegburg gekommen.

Ebenso dankbar wie diese drei nahmen die vier Kinder von Suleiman Kartonivi und seiner Frau aus Syrien, die schon drei Jahre in der Kreisstadt leben, ihr Geschenk in Empfang.

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