"Karneval einmal klassisch" mit Burkhard Sondermeier in Siegburg Leise Töne statt derber Sprüche

SIEGBURG · Dass man sich im Karneval auch bei leisen Tönen bestens amüsieren kann, hat Burkhard Sondermeier am Sonntag mit der 13. Auflage von "Karneval einmal klassisch" in der Werkstatt von Steinmetz Markus Weisheit bewiesen.

 Auf Tuchfühlung mit dem Publikum: Burkhard Sondermeier (Mitte) und "Camarata Carnaval".

Auf Tuchfühlung mit dem Publikum: Burkhard Sondermeier (Mitte) und "Camarata Carnaval".

Foto: Paul Kieras

Das Jahr 2015 sei ein besonderes Jahr für alle Rheinländer, denn das Rheinland gehöre seit dem Wiener Kongress 1815 zu Preußen und daher wolle er die Preußen "mal richtig op de Schüpp" nehmen, führte Sondermeier mit schelmischem Grinsen in das Programm unter dem Motto "Jecke aller Länder, vereinigt euch!" ein.

Zusammen mit dem Musiker-Ensemble "Camarata Carnaval" präsentierte Sondermeier Verzällchen, Anekdoten und Couplets, die er ausgesucht hat. "Was dann noch fehlte, hab ich einfach selbst gemacht", verriet der Autor.

Das Repertoire reichte von kölschem Liedgut, beispielsweise "Die Mösch" von Willi Ostermann, über "Die alten Kameraden in hysterischer Aufführungspraxis" bis zu Leopold Mozarts "Schlittenfahrt im Karneval".

Aber es durfte auch mitgesungen und geschunkelt werden, etwa beim Klassiker "Am Aschermittwoch ..." vom Urgestein des Kölner Karnevals, Jupp Schmitz. Die exzellenten Musiker zeigten ihr ganzes Können sowohl in Soloparts als auch im Zusammenspiel.

Violinist Jeroen de Groot brillierte mit "La Ridda dei Foletti" von Antonio Bazzini, einem "Bravourstück", so Sondermeier, der zwischen den Musikdarbietungen und Liedern, die er sang, mit viel Gefühl kleine Texte zum Schmunzeln und lautem Lachen rezitierte.

Ein wunderbarer Abend auf höchstem künstlerischen Niveau, der vor allem zeigte, dass eine Karnevalsveranstaltung nicht nur derbe Sprüche und "Hau-Ruck"-Musik bieten muss, um das Publikum mitzureißen.

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