Deutsche Bahn Landrat Frithjof Kühn übt scharfe Kritik am RE9

RHEIN-SIEG-KREIS · Landrat Frithjof Kühn hat in einem Schreiben an den Chef der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube, eindringlich auf die Probleme beim Regionalexpress (RE) 9 hingewiesen und darum gebeten, dass die "unhaltbare Situation" schnell verbessert wird. Das teilte der Rhein-Sieg-Kreis am Donnerstag mit.

Kühn findet in seinem Brief deutliche Worte: "Mit Komplett- und Teilausfällen und somit nicht ausreichenden Kapazitäten ist der RE 9 ein Beispiel für eine in jeder Hinsicht schlechte Qualität."

Der unzuverlässige Regionalexpress führe nun auch dazu, dass die S-Bahn 12, die die Strecke ebenfalls bediene, so stark genutzt werde, dass es auch dort zu "nicht tolerierbaren Überlastungserscheinungen" komme. "Zuverlässigkeit war einmal ein Markenzeichen der Deutschen Bundesbahn. Leider kann die DB Regio und somit die Deutsche Bahn AG dies heute im Streckenabschnitt 'Siegen - Siegburg' nicht mehr bieten", schreibt der Landrat.

Dass die S13 nun morgens nicht mehr nur nach Troisdorf, sondern auch nach und von Hennef fahre, bringe zwar "ein wenig Erleichterung". Davon könnten jedoch Fahrgäste aus Eitorf, Windeck und den folgenden Ortschaften bis Siegen, dem Startpunkt des RE9, nicht profitieren.

Vor diesem Hintergrund sei die Pünktlichkeitsstatistik der Bahn von 99 Prozent, in der "Teil- und Komplettausfälle nicht berücksichtigt" würden, "unverständlich".

"Den Menschen entlang der Siegstrecke ist das nicht zu vermitteln, wenn sie Tag für Tag die Auswirkungen von Teil- und Totalausfällen zu spüren bekommen", so Kühn. Die Bahn möge auf ihrem, so das Konzern-Leitbild, "Weg zum weltweit führenden Mobilitäts- und Logistikunternehmen" nicht ihr Kerngeschäft in Deutschland vernachlässigen.

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