Grüne lehnen Ausbau der Siegstrecke für mehr Güterzüge ab "Kreis ist keine Müllkippe für Verkehrslärm"

RHEIN-SIEG-KREIS · Als erste Partei im Rhein-Sieg-Kreis haben sich die Grünen klar zum möglichen Ausbau der Siegstrecke für den Güterverkehr positioniert: Sie lehnen diese Idee klar ab.

Jüngst kam eine vom Bund in Auftrag gegebene Studie zu dem Schluss, dass die Strecke zwischen Troisdorf und Siegen für den internationalen Güterverkehr in Betracht kommt und damit das stark befahrene Rheintal entlasten könnte (der GA berichtete). Bislang rollt auf der Siegstrecke hauptsächlich Regionalverkehr, in geringem Umfang aber auch Güterverkehr.

Die Grünen jedoch befürchten, dass der Schienenlärm - würde die Studie Realität - auf der Siegstrecke zunimmt, ohne dass dadurch andere Strecken entlastet werden.

Das Güteraufkommen soll in den nächsten Jahren nämlich weiter zunehmen. "Wir wollen hier bessere Infrastruktur für den Regional- und Nahverkehr, aber der Kreis darf nicht immer mehr zur Müllkippe für Verkehrslärm werden", erklärte der Landtagsabgeordnete Horst Becker. Ingo Steiner, Fraktionsvorsitzender im Kreistag: "Mehr Güterverkehr dürfte auch große Probleme für den Nahverkehr bedeuten. Und gerade der soll auf der Siegstrecke doch eher ausgebaut werden. Der Kreis muss sich in dieser Gesamtfrage eindeutig positionieren."

Damit gehen die Kreis-Grünen auf Distanz zu ihrem Bonner Parteikollegen Rolf Beu, der die Studie direkt nach ihrem Bekanntwerden begrüßt hat. Die Grünen wollen das Thema heute bei einer Podiumsveranstaltung in Windeck diskutieren, bei der Verkehrsexperten zu Gast sind - Motto: "Ratschlag Lebensader Siegstrecke". Die Runde findet in der Zeit von 11 bis 16 Uhr im Bergischen Hof in Schladern statt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort