Die "Höhner" in Siegburg Kölsche Band noch einmal in gewohnter Besetzung

SIEGBURG · Vielleicht die letzte Gelegenheit hatten die Fans am Freitag in der Rhein-Sieg-Halle, die kölsche Band "Höhner" noch einmal in gewohnter Besetzung zu erleben.

 Stimmungsvoller Abend: Die "Höhner" aus Köln bei ihrem Auftritt in der Rhein-Sieg-Halle.

Stimmungsvoller Abend: Die "Höhner" aus Köln bei ihrem Auftritt in der Rhein-Sieg-Halle.

Foto: Holger Arndt

Denn mit Keyboarder Peter Werner und Schlagzeuger Janus Fröhlich wollen zwei Gründungsmitglieder nach 43 Jahren aussteigen. Bei ihrem Konzert "in der Arena von Sieschbursch", wo Sänger und Frontmann Henning "Krauti" Krautmacher außerdem mit seinen Kollegen John Parsons (Gitarre), Hannes Schöner (Bass) und Jens Streifling (Mandoline, Saxophon, Gitarre, Harp "und alles Mögliche") auftrat, zogen die sechs Musiker alle Register. Die Bandbreite des Repertoires reichte von fetzigen Rockhymnen und Stimmungsknallern bis zu stillen, ernsten Liedern. Damit bewiesen sie, dass sie weit mehr sind als eine Karnevalskapelle.

"Wer zu unseren Konzerten kommt, soll mit uns zusammen das Leben feiern", sagte Krautmacher einmal. "Und zwar in all seinen Facetten und mit all seinen Höhen und Tiefen, glücklichen wie traurigen Momenten", wie Werner ergänzte. Da der eine prall gefüllte Songliste zusammengestellt habe, wolle man nicht viel erzählen, sondern mehr Musik machen, kündigte Krautmacher zu Beginn an. Da reihten sich Non-Stopp-Lieder mit Blödeltexten der Marke "How do you do? Du, ja du! Voulez vous?" an Songs mit Tiefgang.

So wurde es ganz leise in der Halle, als die Höhner den Song "Where have all the flowers gone" von Pete Seeger intonierten, der in den 1960er Jahren als Hymne der Friedensbewegung galt und den die Kölner neu interpretieren: "Saach mir wo die Blome sin." Dieses Lied habe in Anbetracht der heutigen Kriegsherde weltweit nichts an seiner Aktualität verloren, erklärte Krautmacher.

Fröhlicher ging es dann bei Albert Hammonds "The Free Electric Band" zu, natürlich ebenfalls mit eigenen Worten umgetextet in "Echte kölsche Band". Niemanden hielt es mehr auf den Stühlen, die ersten Besucher tanzten in den Gängen oder zwischen den Stuhlreihen. Dann legten die Domstädter noch eine Schippe drauf, als sie laut Krautmacher "einen wichtigen Teil des Abends" einläuteten: "Die Menschen sollen mit uns singen." Dazu bot sich vor allem das Lied an, in dem "die drei wichtigsten Exportartikel Kölns" besungen werden. "Blootwoosch, Kölsch un e lecker Mädche" schallte es durch die Halle, jeder hatte sich beim Nachbarn untergehakt und selbst zwei Damen der Feuerwehr schunkelten auf ihrem Posten.

"Mit euch kann man arbeiten", lobte der Frontmann. Ein beliebtes Mittel, die Stimmung anzuheizen, war auch der Gesang im Wechsel, bei dem ein "Hohn" eine Zeile anstimmte und das Publikum sie vervollständigte. "Met demm Kölsche Pass" begann Krauti, "mät et Levve Spaß" ergänzten die Fans. "Un wenn du dä noch nit häss" hob der Sänger die Stimme, "wed et Zigg, dat du bald eine kriss", schmetterte die Fangemeinde zwischen neun und 90 Jahren. Mit "Maat et jot, bes dämnächs irjendwann" verabschiedeten sich die sympathischen Musiker nach einem begeisternden Konzert voller Mega-Hits.

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