Siegburg und Troisdorf sorgen sich um Einzelhandel Klage gegen Huma-Neubau bleibt bestehen

SANKT AUGUSTIN · Die Stadt Sankt Augustin bereitet derzeit die Erwiderung zur Klage ihrer Nachbarn Siegburg und Troisdorf gegen den Huma-Neubau vor. Das berichtete der Technische Beigeordnete Rainer Gleß im Zentrumsausschuss am Dienstagabend.

"Leider ist das Thema nicht aus der Welt", sagte Gleß und ergänzte: "Siegburg und Troisdorf haben die Klage nicht zurückgezogen." In der nächsten Woche trifft Gleß sich mit Huma-Investor Hurler, um die Klageerwiderung zu besprechen. Wann sie beim Oberverwaltungsgericht Münster abgegeben wird, ist noch offen.

Die Nachbarstädte Siegburg und Troisdorf stören sich wie berichtet an der geplanten Einzelhandelsfläche für Textilien im neuen Huma. Sie soll insgesamt 17 000 Quadratmeter umfassen. Die beiden Städte fürchten, dass ihr Einzelhandel darunter leiden könne. Eine Sorge, für die Gleß kein Verständnis aufbringt. "Mir erschließt sich der Sinn nicht. Wenn ich sehe, was in Siegburg derzeit alles gebaut wird, verstehe ich die Sorgen nicht. Der Huma ist eine Bereicherung für die Region."

Gespräche über die Klage selbst finden derzeit nicht statt. "Da reden wir nicht mehr drüber", sagte Gleß. In der Vergangenheit habe es immer wieder Gespräche zu dem Thema gegeben, das sei nun aber schon länger nicht mehr der Fall. "Es ist jetzt, wie es ist", sagte der Beigeordnete.

Neues gab es auch zum ersten Bauabschnitt. Derzeit laufen noch einige Restarbeiten an der Spindel, die die Zufahrt zum neuen Huma-Komplex von der Bonner Straße darstellt. Wie vorgesehen soll der erste Bauabschnitt im Oktober eröffnet werden. "Der Vermietungsstand liegt aktuell bei 95 Prozent. Das ist ganz hervorragend. Die Entscheidung für den Standort war also richtig", sagte Gleß. Beim zweiten Bauabschnitt liege die Quote bei etwa 50 Prozent.

Ein Sorgenkind bleibt weiter die noch fehlende Buchhandlung, dazu gab es auch einige Nachfragen der Ausschussmitglieder. Er sei im Dialog mit Hurler und werbe dafür, sagte Gleß: "Der Buchladen ist auch im Interesse des Investors. Er führt ständig Gespräche mit Unternehmen, über den genauen Sachstand bin ich nicht informiert."

Konkrete Termine nannte Gleß auch im Hinblick auf die sogenannte Ost-West-Spange. Die Arbeiten daran sollen "spät im Jahr 2016" beendet sein. Ursprünglich sollte die Ost-West-Spange mit dem ersten Huma-Bauabschnitt im Oktober 2015 abgeschlossen sein. Es ist die Verbindungsstraße von der B 56 unter der Stadtbahnlinie 66 hindurch zum Kreisel am Techno-Park an der Rathausallee. Die Ost-West-Spange stellt die erste barrierefreie Querungsmöglichkeit im Zentrum dar, das von der S 66 geteilt wird. Laut Gleß soll die Ausschreibung des Baus nun Anfang Juli erfolgen, die Arbeiten sollen insgesamt ein Jahr dauern.

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