Polizei im Rhein-Sieg-Kreis Keine Chance für Taschendiebe

SIEGBURG · "Augen auf und Tasche zu!" lautete das Motto des Aktionstags zum Thema Taschendiebstahl der Polizei Rhein-Sieg am Mittwoch. Im Rahmen der Aktionswoche zur Bekämpfung des Taschendiebstahls klärte die Polizei zeitgleich Passanten in der Siegburger und Troisdorfer Innenstadt auf.

 Mit der Polizeiaktion "Augen auf und Tasche zu" weisen Kreisdirektorin Annerose Heinze (rechts) und Polizist Olaf Maczey Passanten in der Siegburger Fußgängerzone auf die steigende Zahl von Diebstahlfällen im Kreis hin und geben Tipps zum Schutz.

Mit der Polizeiaktion "Augen auf und Tasche zu" weisen Kreisdirektorin Annerose Heinze (rechts) und Polizist Olaf Maczey Passanten in der Siegburger Fußgängerzone auf die steigende Zahl von Diebstahlfällen im Kreis hin und geben Tipps zum Schutz.

Foto: Paul Kieras

Die Kampagne vom Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen startete 2014 sehr erfolgreich: "Im letzten Jahr waren wir in Zivil unterwegs und konnten drei Diebinnen auf frischer Tat festnehmen", erzählt Günter Langenbach, Leiter des Kriminalkommissariats Ost. Die Frauen hatten im Team gearbeitet und nicht bemerkt, dass sie über längere Zeit von den Beamten beobachtet wurden.

"Trickdiebe agieren häufig in Teams", betont auch Polizeisprecher Burkhard Rick. Dabei gehen sie meist nach einem ähnlichen Schema vor: Einer lenkt das Opfer ab, ein anderer "zieht" die Beute, ein weiterer nimmt das Diebesgut an sich und ergreift damit die Flucht. Besonders erfolgreich sind Taschendiebe an vielbevölkerten Orten wie Fußgängerzonen, Geschäften und bei Veranstaltungen. "Volksfeste wie das Siegburger Stadtfest am kommenden Wochenende eignen sich besonders gut für Taschendiebstahl", warnt Michael Kohlhaw vom Kommissariat Kriminalprävention.

Kreisdirektorin Annerose Heinze begleitete die Polizei während des Aktionstags. Heinze: "Die Zahl der Taschendiebstähle im Kreis ist von 516 Fällen 2013 auf 726 im Jahr 2014 gestiegen." Das entspricht einem Anstieg von rund 40 Prozent. Darum hält sie Prävention gegen Taschendiebstahl für ein sehr wichtiges Thema. "Informieren" lautet das Schlüsselwort. "Wenn die Menschen informiert sind und ihr Verhalten entsprechend ändern, reduziert sich die Gefahr, Opfer zu werden, erheblich", so Rick.

Darum gingen die Beamten der Polizei Rhein-Sieg gestern in Troisdorf und in Siegburg aktiv auf Passanten zu, die unvorsichtig mit ihren Taschen und Wertsachen umgingen. Innerhalb weniger Minuten hatten sie bereits zahlreiche potenzielle Opfer entdeckt und aufklärende Gespräche geführt. Darunter waren mehrere Mütter, die ihre geöffnete Handtasche unachtsam an den Griff des Kinderwagens gehängt hatten. Aber auch Frauen und Männer, die Rucksack oder Tasche ungesichert in den Fahrradkorb oder im Café auf einen Nachbarstuhl gelegt hatten.

Die Tipps der Beamten sind leicht umzusetzen: Geldbörse, Smartphones und andere Wertgegenstände sollte man so eng wie möglich am Körper tragen. Handtasche, Rucksack oder anderes Gepäck sollte man immer verschließen und im Auge behalten, wenn möglich auch die Hand darauflegen. Außerdem sollte man bewusst darauf verzichten, unnötige Wertsachen mit sich zu führen.

Ist es dann doch passiert, dass das Portemonnaie gestohlen wurde, hilft nur eins: Schnellstmöglich die EC-Karte sperren lassen und bei der Polizei Anzeige erstatten. Die EC-Karte lässt sich bei der Hausbank oder unter dem Zentralruf Tel. 116 116 sperren. Viele vergessen jedoch, auch das Kuno-Sperrverfahren einzuleiten, so dass das Zahlen mit Karte und Unterschrift nicht mehr möglich ist.

Dies geht nicht über die Bank, sondern nur bei der Polizei. Sämtliche Papiere neu zu beantragen kann laut Polizeiinfo bis zu 150 Euro kosten und ist außerdem extrem zeitaufwendig.

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