Denn bis kurz nach 22 Uhr am Freitag kannten lediglich Büchel, dessen Frau Petra und Pressewart Klaus Stock das Prunkstück, da sie es entworfen haben. Mit der Präsentation fand auch ein Novum statt. Als erster Ordensträger erhielt die stellvertretende Bürgermeisterin, Susanne Haase-Mühlbauer, als erste Frau in der Geschichte der Funken die Auszeichnung.

Da Bürgermeister Franz Huhn wegen eines Trauerfalls in der Familie alle karnevalistischen Termine für sechs Wochen abgesagt hat, wurde nun Haase-Mühlbauer diese Ehre zuteil. Sie übernahm damit auch die Aufgabe, den bis dato verhüllten Orden aus dem Stegreif zu kommentieren.

Das fiel ihr nicht allzu schwer, denn der spricht eine eindeutige Sprache. Zu sehen ist die schwindende goldene Zahl 950, die noch einmal an die glanzvollen Feierlichkeiten zum Geburtstag der Stadt in diesem Jahr erinnert. Daneben ist ein Funke modelliert, der aus seinem gespannten Bogen Pfeile abschießt, die symbolisch für einige "Volltreffer" der Stadt stehen. Unter anderem für die Gründung der Abtei, die Ansiedlung des Kaufhofs und des Karmels der Unbeschuhten Karmeliten. Mit dem KSI, H&M sowie Peek und Cloppenburg hat er noch weitere Volltreffer im Köcher und Anschlag.

Das alles kann aber ein schreiendes Baby (kölsch: Nüggel) beim Anblick des leeren Stadtsäckels (Büggel) nicht trösten. Der Schriftzug des Ordens lautet daher auch: "Trotz Treffern schreit der Nüggel: Mer hann ne leere Büggel!" Die Bürgermeisterin berichtete nach ihrer Interpretation über die derzeitige Haushaltsplanung, die viele schmerzhafte Einsparungen erfordere und daher nicht einfach sei. In Bezug zur Aussage des Ordens sagte sie: " Wir wissen alle, dass nach Karneval die Fastenzeit beginnt" und zeigte sich gleich aber schon wieder optimistisch: "Aber wir wissen auch, dass danach wieder Karneval kommt."