Sonja hatte zum Beispiel ein riesiges T-Shirt gefunden. Das hat sie nach eigenen Ideen bemalt, enger genäht, die Ärmel heraus getrennt und ein Kleid daraus gemacht. Und natürlich auch die passenden Accessoires dazu gebastelt. Eine alte Küchenschürze gab Hannah genug Stoff, um daraus einen kurzen Rock mit passendem Oberteil zu schaffen. Und zwei zwölfjährige Freundinnen, Lisa Aschenbrenner und Lisa Hassel, gründeten gar ihr eigenes Label: L & L.

Die beiden schleppten ihre eigene Schneiderpuppe an, die mit Großvaters Hilfe gebastelt wurde. Aus Modebüchern haben die beiden ihre Ideen gesammelt, aus einem Flauschpullover eine Art Pelzjäckchen mit anderen Ärmeln oder Röcke mit Handytaschen genäht. Ganz aufgeregt seien sie auf dem Laufsteg gewesen, erzählten sie nach der Modenschau, aber auch, dass sie mit der Herstellung eigener Kleidung weiter machen wollen. Sogar eine berufliche Perspektive "für später" sehen sie im Modedesign. Museumspädagogin Martha Zan ist von der Arbeit ihrer Eleven ganz begeistert. So zeigte sie auch die Figuren, die die Mädchen vor der eigentlichen Näharbeit als Vorlage gemalt hatten. Auch die Art der jungen Leute, selbstständig zu arbeiten, habe ihr gut gefallen. Die "Fashion Days" sind ein Angebot der Burg Wissem und des Landesprogramms Kulturrucksack. Kindern und Jugendlichen im Alter von zehn bis 14 Jahren sollen im Rahmen dieses Programms neue Zugänge zu Kunst und Kultur eröffnet werden.

Projekte des Kulturrucksacks finden noch bis in den Herbst hinein statt. Dabei kooperiert Troisdorf mit den Städten Lohmar, Overath, Rösrath und Hennef. hjw

Weitere Informationen unter www.kulturrucksack.nrw.de