Einkaufskonzept für Siegburg "Initialzündung für den Handel"

SIEGBURG · Die Stadt Siegburg soll prüfen, ob und wie ein integriertes Handlungskonzept für den Einzelhandel in der Innenstadt erstellt werden kann. Damit beauftragte der Wirtschaftsförderungsausschuss die Verwaltung am Dienstag nach einstimmigem Beschluss.

 Zunehmender Leerstand: Auf der Kaiserstraße haben in jüngster Vergangenheit einige Geschäfte geschlossen.

Zunehmender Leerstand: Auf der Kaiserstraße haben in jüngster Vergangenheit einige Geschäfte geschlossen.

Foto: Holger Arndt

Zuvor hatten Christoph Konrad Machens, Vorsitzender des Verkehrsvereins, und Thomas Kronefeld, Betreiber des Liebeskind-Stores an der Bahnhofstraße, ihr Zukunftskonzept (der GA berichtete) vorgestellt. Sie haben den Zehn-Punkte-Plan gemeinsam mit Joachim Kliesen, Inhaber des Absolut Designhauses an der Kaiserstraße und einer Werbeagentur, sowie dem FDP-Fraktionschef und Ausschussvorsitzenden Jürgen Peter und der städtischen Wirtschaftsförderin Silke Göldner entwickelt.

Und der Plan kam parteiübergreifend gut an: "Hoffentlich verschwindet das nicht wieder in der Schublade", sagte Hans-Werner Müller (Grüne), "das ist mal 'was mit Hand und Fuß." Das Konzept, das darauf abzielt, mit innovativen Ideen Alleinstellungsmerkmale zu erhalten und neue zu generieren, sei ein guter Weg, sich gegen die Entwicklung in den Nachbarstädten, insbesondere den Bau des neuen Huma-Einkaufszentrums in Sankt Augustin, zu behaupten, so Müller. "Wir dürfen uns nicht nur auf dem Klageweg mit Huma beschäftigen." Wie berichtet, läuft eine Klage gegen die Nachbarstadt, weil den Siegburgern die Textilverkaufsfläche der Mall zu groß ist.

Auch Gaby Körner (SPD) sah "tolle neue Ideen, die hier bisher gar nicht angesprochen werden durften". Dem zunehmenden Leerstand in der Innenstadt müsse etwas entgegengesetzt werden: "Das sieht vor allem auf der Kaiserstraße langsam nicht mehr schön aus." Müller kritisierte die Immobilienbesitzer: "Da fährt jeder im eigenen Bötchen, die Mieten sind teilweise exorbitant hoch." Jürgen Peter lobte die offene, konstruktive Atmosphäre im Ausschuss und sah eine "Initialzündung" für den Siegburger Einzelhandel. "Jetzt müssen wir anfangen zu arbeiten." Das gehe jedoch nur Schritt für Schritt: "Das Geld ist knapp, wir müssen die Punkte nach und nach auf Machbarkeit prüfen", so Peter.

Auch Thomas Kronefeld, früher Geschäftsführer bei s.Oliver, setzt auf kleine Schritte, die zum Ziel führen sollen, über 2017 hinaus wettbewerbsfähig zu sein. Als Zwischenziele nannte er einheitliche Öffnungszeiten und vier statt nur drei verkaufsoffene Sonntage. "Vielleicht müssen wir mit fünf bis zehn Händlern starten", schlug er vor, "ich bin sicher, dass wir weitere überzeugen können." Er bescheinigte Siegburg "ein sehr gutes Niveau", aber: "Die Welt um uns herum dreht sich weiter, und wir dürfen nicht stillstehen."

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