Ev. Auferstehungskirche In der Osternacht öffnet der Ostergarten in Siegburg

SIEGBURG · Die Passionsgeschichte bewusst erleben können Besucher der Auferstehungskirche in der Osternacht: Mit viel Mühe und Liebe zum Detail haben Pfarrer Joachim Knitter und seine sechs Mitstreiter seit Beginn der Fastenzeit den Ostergarten in der Auferstehungskirche erbaut.

 Eine fest installierte Wendeltreppe in der Auferstehungskirche Siegburg symbolisiert die Auferstehung.

Eine fest installierte Wendeltreppe in der Auferstehungskirche Siegburg symbolisiert die Auferstehung.

Foto: Holger Arndt

Ihr Ziel: Die christliche Botschaft anschaulich zu gestalten. Nach den Umbauarbeiten in der Kirche und auf dem Vorplatz ist der Ostergarten nun Jahr wieder vollständig. Er ist erstmals während des Osternachtgottesdienstes am heutigen Abend um 23 Uhr zu erleben.

Wer durch den Ostergarten wandelt, kann den Leidensweg Jesu in sieben Stationen bewusst nachempfinden. Er kann am Abendmahltisch Platz nehmen, der sich in Form eines Weges in Richtung des rechten Kirchenfensters schlängelt, das die Abendmahlthematik in Bildern veranschaulicht.

Denn wie der Name schon sagt, verbirgt sich, abgesehen vom Ostergarten, reichlich Auferstehungssymbolik in der Auferstehungskirche. Zwölf unterschiedliche Stühle, um den Abendmahltisch gruppiert, stehen für die unterschiedlichen Lebensgeschichten der Menschen. "Die Stühle tragen Spuren, so wie Menschen auch ihre Lebensspuren haben", so Knitter.

Zwei Stühle stammen von einem Kunstprojekt mit schwerstbehinderten Kindern des Kinderheims Dr. Ehmann in Siegburg. "Was heute als Inklusion gepredigt wird, war schon damals ein wichtiges Thema", sagt der Pfarrer.

Bedrückende und bedrohliche Einsamkeit ist an der Station Gethsemane spürbar. In einem schalldichten, mit schwarzen Schaumstoffspitzen isolierten Raum soll der Todeskampf Jesu nachempfunden werden. Auch mediale Komponenten kommen im Ostergarten erstmals zum Tragen.

Über einen Beamer wird ein Bild an eine Wand projiziert, auf dem die Verleugnung Jesu durch seinen Jünger Petrus thematisiert wird. Wenige Meter weiter ist auf Bannern der Thron des Pilatus abgebildet. "Die Station veranschaulicht das Todesurteil Jesu und soll dazu anregen, Macht zu hinterfragen", erklärt Knitter.

Steil ragt eine fest installierte Wendeltreppe ins Treppenhaus hinauf und symbolisiert die letzte Station: die Auferstehung. Über die Treppe gelangen die Besucher auf eine zweite Ebene und können die Auferstehung bewusst nachempfinden. "Die Treppe ist eines der vielen Symbole der Auferstehungskirche und wurde als Symbol der Himmelsleiter gebaut", erklärt Knitter.

"Über den Wolken und frei" ist der Besucher auf dieser letzten Station. In der Osternacht kommt das Lichtelement zum Tragen und der Ostergarten erstrahlt mit Lichtakzenten und Kerzen in seiner vollen Pracht.

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