Lüghausen-Gelände Horst Janoschek, "König des Möllejravens", wehrte sich gegen Brückenabriss

SIEGBURG · Mit seinem Auto "besetzte" Horst Janoschek einfach die kleine Brücke über dem Mühlengraben, die bis Donnerstag am Kreisel Augustastraße, Zum Hohen Ufer, Bachstraße und Friedrich-Ebert-Straße zum ehemaligen Lüghausen-Gelände führte.

 "Mich kriegt ihr hier nicht weg", sagt Horst Janoschek beim Protest gegen den Abriss der ältesten Siegburger Brücke.

"Mich kriegt ihr hier nicht weg", sagt Horst Janoschek beim Protest gegen den Abriss der ältesten Siegburger Brücke.

Foto: Paul Kieras

"Ich lasse nicht zu, dass die Brücke abgerissen wird, die hat 80 Jahre gehalten. Das ist das älteste Brückenbauwerk in Siegburg", rief der "König des Möllejravens" immer wieder. Den Namen trägt Janoschek, weil er seit 1991 dem "Wasserverband zum Ausbau und zur Unterhaltung des Siegburger Mühlengrabens" vorsteht.

Tatsächlich wurde der Übergang im Jahre 1933 erbaut, wie die Aufschrift dokumentierte, und hielt allen Belastungen stand, trotzte jedem Hochwasser. Mit der Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes und einiger Fachmärkte sowie der Errichtung von Wohnhäusern reiche die einspurige Brücke aber nicht mehr für den zukünftigen Verkehr auf das Areal aus, erklärte Michael Stelter vom gleichnamigen Ingenieurbüro, das eine wesentlich breitere Brücke in direkter Nachbarschaft zur alten baut.

Eine Beibehaltung hätte seiner Meinung nach unweigerlich zum Verkehrskollaps geführt. Deshalb wurde das gute Stück trotz Janoscheks Protest am Donnerstag entfernt. Der wollte das eigentlich auch gar nicht verhindern, sondern nach eigenen Angaben ein letztes Mal den Blick der Bürger auf ein Stück Siegburger Geschichte lenken, das nun zu Ende ging.

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