Siegburger Feuerwehr Helfer renovieren alte Einsatzzentrale in Eigenleistung

SIEGBURG · Als im Januar dieses Jahres die Renovierung der Feuerwehreinsatzzentrale in Siegburg auf dem Plan stand, war die wichtigste Frage für Wehrleiter Thomas Glatz: "Wo wollen wir hin?"

 Uwe Müller (r.) verlegte die Technik der neuen Einsatzzentrale selbst. Er erklärt Bürgermeister Franz Huhn (v.) die Software.

Uwe Müller (r.) verlegte die Technik der neuen Einsatzzentrale selbst. Er erklärt Bürgermeister Franz Huhn (v.) die Software.

Foto: Holger Arndt

Er erkannte damals, dass mit dem bewilligten Geld viel mehr zu erreichen war, wenn seine Leute selbst mit anpacken würden. Und so appellierte er kurzerhand an seine haupt- und ehrenamtlichen Feuerwehrkollegen, von denen viele ein Handwerk gelernt haben.

Das Ergebnis stellten Glatz und seine Kollegen gestern bei der Einweihung der rundum renovierten Einsatzzentrale am Neuenhof vor. Die Stadt musste nur vereinzelt externe Firmen, etwa für den Bodenbelag, beauftragen und ansonsten lediglich die Materialien bereitstellen.

40.000 Euro kostete der Umbau am Ende. Außerdem wurden alle Tore auf dem Gelände durch eine Fremdfirma ausgetauscht. Die Kosten dafür betrugen 250.000 Euro. "Wir haben viel Geld investiert, aber auch viel Geld gespart", sagte Glatz.

"Außerdem konnten wir durch die Sanierung in Eigenregie unsere Vorstellungen einbringen und umsetzen." Bürgermeister Franz Huhn kommentierte augenzwinkernd: "Jetzt seid ihr selbst schuld, wenn ein Tisch falsch steht."

Vier Monate lang wurde gewerkelt, gebohrt und gehämmert - und das alles im laufenden Betrieb. "Weil keiner Anrufe entgegennehmen kann, während gleichzeitig die Bohrmaschine läuft, haben wir das Herz der Einsatzzentrale kurzerhand in den Keller verlegt", berichtete Glatz. Provisorisch wurden Bildschirme, Telefone, Tische und die Kaffeemaschine im Gewölbe aufgebaut. Jetzt freuen sich die Feuerwehrmänner darauf, in den nächsten Tagen in die helle und technologisch hochmoderne Zentrale im Erdgeschoss umzuziehen.

"Die Einsatzsoftware des Computers ist neu und direkt mit der Kreisleitstelle verbunden, wo die Anrufe der Betroffenen angenommen werden", erklärte Uwe Müller, Feuerwehrmann und Technikspezialist: "So müssen wir nicht mehr alle Daten noch einmal eingeben und sparen wertvolle Zeit." Dank der neuen Software könne der Einsatz innerhalb einer Minute nach Alarmierung gestartet werden.

Ein Vorschlag der Wehrleute selbst waren zum Beispiel die Tische, die in der Höhe verstellbar sind. "Die Einsatzleiter müssen manchmal 24 Stunden am Stück am Bildschirm ausharren, da ist es eine große Erleichterung, wenn sie zeitweise im Stehen arbeiten können", erklärte Glatz. Der Leiter der Feuerwehr ist stolz auf die gute Zusammenarbeit und resümiert: "Alle freuen sich auf die Arbeit in unserer neuen Einsatzzentrale."

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