"Sorry 2050" Hacks Mahnmal erneut zerstört

SIEGBURG · Das Mahnmal "Sorry 2050" vor dem Siegburger Bahnhof ist in der Nacht zu gestern erneut zerstört worden. Wie die Polizei bestätigte, haben jugendliche Unbekannte die Installation des Siegburger Künstlers Hermann Josef Hack verwüstet.

Zuvor haben sie rund um das Kunstwerk bis hin zum S-Carré Blumenkübel umgekippt. Während der Künstler selbst gestern eine politisch motivierte Tat vermutete, hat die Polizei derzeit nach eigenen Angaben keine Anhaltspunkte für einen fremdenfeindlichen Hintergrund.

Wie berichtet war die Gedenkstätte, mit der Hack auf dem Europaplatz das Bewusstsein für das Klima schärfen möchte, bereits zehn Tage zuvor verwüstet worden. Die Jugendlichen hatten die Installation zerstört und ausländerfeindliche Parolen in das ausliegende Kondolenzbuch, in dem Passanten sich für ihr Unterlassen im Klimaschutz bei späteren Generationen entschuldigen können, geschrieben.

Hack rief die Polizei, die den Fall wegen des Verdachts der Volksverhetzung an den polizeilichen Staatsschutz im Bonner Polizeipräsidium übergeben hat. Hack lässt sich von der Zerstörung seiner Kunst nicht entmutigen. Er kündigte gestern an, seine Installation in den kommenden Tagen wieder aufzubauen. "Was macht es diesen Menschen unerträglich, dass sie mit aufwendiger roher Gewalt gegen die Botschaften für Klimaschutz vorgehen", fragte er.

Sein Kunstwerk lege lediglich offen, was gerade mitten unter uns geschehe. "In Zeiten brennender Flüchtlingsheime und applaudierendem Mob sollten wir diese Anzeichen ernst nehmen."

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