Weihnachten im Siegburger Kinderheim Grillen gehört zur Tradition

SIEGBURG · Im Kinderheim Pauline von Mallinckrodt feiern die Gruppen auf ganz individuelle Weise.

 Heiligabend verbringen die Kinder der Außengruppe Altes Pfarrhaus mit Erzieherin Margot Wiesener.

Heiligabend verbringen die Kinder der Außengruppe Altes Pfarrhaus mit Erzieherin Margot Wiesener.

Foto: Paul Kieras

Der Tannenbaum ist geschmückt, die Tische sind gedeckt, auf der Theke stehen Kinderpunsch und Plätzchen, und auf dem ganzen Hof duftet es nach Gegrilltem. Der kleine Partyraum im Kinderheim Pauline von Mallinckrodt in Siegburg ist voller Kinder und Eltern, die darauf warten, sich die Fotos und Videos der letzten Ausflüge gemeinsam anzusehen. So feiert die Gruppe Acht jedes Jahr ihre Weihnachtsfeier.

Im Siegburger Kinderheim gibt es insgesamt 15 Gruppen. Jede davon feiert ihre ganz individuelle Weihnachtsfeier. Die Gruppe Acht ist die Gruppe für die zwölf- bis 17-jährigen Jungs. Aktuell besteht die Gruppe aus acht Teenagern. "Unsere Gruppe grillt zu Weihnachten immer", so Jürgen Schmitz, einer der Erzieher von Gruppe Acht. "Wir machen mit den Jungs das ganze Jahr über viel draußen. Dieses Jahr waren wir auf dem Jakobsweg wandern, Ski fahren und auf dem Rheinsteig", sagt der 57-jährige Erzieher. Bilder von diesen Ausflügen bekommen die Eltern im Laufe des Abends gezeigt.

Die jungen Frauen aus Gruppe Drei haben eine ganz andere Weihnachtstradition: Nachdem die Mädchen zusammen in Troisdorf Schlittschuhlaufen waren, wird im gemeinsamen Wohnzimmer gesungen und Gedichte vorgetragen. Eltern sind bei dieser Weihnachtsfeier nicht dabei. Dafür können die Mädchen ihre Freunde oder eine Freundin mitbringen. "Das Besondere an unserem Abend ist, dass die Mädchen sich auch gegenseitig etwas schenken. Bereits vor Tagen wurde zufällig ausgelost, welches Mädchen wem etwas schenkt", so Kathrin Helmgesberg, Erzieherin in Gruppe Drei. Dieses Jahr verteilen die Mädchen jedoch keine Geschenke, sondern gute Taten.

Heiligabend beginnt mit einem festlichen Gottesdienst

Viele Kinder fahren über die Festtage nach Hause zu ihren Eltern. Die Kinder, die am Heiligen Abend im Heim geblieben sind, erleben ein ganz besonderes Weihnachtsfest. Jedes Jahr beginnt der 24. Dezember im Kinderheim mit einem festlichen Gottesdienst in der eigenen Kapelle. Dafür bereitet jährlich eine andere Gruppe etwas vor. Die Mutter-Kind-Gruppe ist dieses Mal an der Reihe. Für die Kinder haben sie ein klassisches Krippenspiel vorbereitet. Auch die Fürbitten hat die Gruppe selbst geschrieben. "Es ist Tradition, dass wir auch ein modernes Lied im Gottesdienst singen. Dieses Jahr singen wir "Happy Xmas" von John Lennon", so Christiane Trautwein. Die Erzieherin in der Mutter-Kind-Gruppe hat das Stück mit vorbereitet.

Nach dem Gottesdienst gehen die einzelnen Gruppen wieder in ihre Wohnzimmer. Dann folgt die Bescherung. Die Geschenke kommen unter anderem von dem Spendenbaum, der im Siegburger Kaufhof aufgestellt war, und als Spende vom Siegwerk. "Die Siegwerk-Mitarbeiter fahren immer mit einem beleuchteten Lkw vor. Das war bereits ein tolles Event für die Kinder", sagt Klaus Regber, stellvertretender Heimleiter und Erziehungsleiter.

In der Gruppe Acht gab es bereits bei der Weihnachtsfeier die erste kleine Bescherung. Die Kinder, die über Weihnachten nach Hause gefahren sind, haben ihre Geschenke früher bekommen. Ausgepackt werden durfte jedoch erst an Heiligabend.

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