VR-Bank Rhein-Sieg Fusion mit Kölner Bank erst Mitte 2016

RHEIN-SIEG-KREIS · Die VR-Bank Rhein-Sieg schaut nach eigenen Angaben auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2014 zurück, obwohl ihr weiterhin der anhaltende Niedrigzins sowie ein hoher Wettbewerbs- und Regulierungsdruck zu schaffen machte und hohe Investitionen für die Digitalisierung erforderlich wurden.

 Die Geschäftsstelle der VR-Bank Rhein-Sieg in Siegburg.

Die Geschäftsstelle der VR-Bank Rhein-Sieg in Siegburg.

Foto: Holger Arndt

Dazu gehörten auch Aufwendungen für den gesetzlich vorgeschriebenen Gebäudeschutz und die IT-Sicherheit.

Insgesamt verzeichnete das Management wie schon in den Vorjahren ein Wachstum. Mit einem Ergebnis vor Steuern von 18,644 Millionen Euro konnten die Bankreserven weiter aufgestockt werden, und die Anteilseigner dürfen sich auf die Zahlung einer Dividende freuen, die laut Vorstand "vermutlich deutlich über der Verzinsung am Geld- und Kapitalmarkt liegen wird".

Über die genaue Höhe muss aber noch die Vertreterversammlung im Sommer abstimmen. Nach kräftiger Auffüllung der Reserven kann die Bank einen Jahresüberschuss von 3,894 Millionen Euro ausweisen.

Vorstandssprecher Martin Schilling, der gestern zusammen mit seinen beiden Vorstandskollegen Peter Biller und Holger Hürten die Bilanz der Bank vorstellte, sieht sein Haus insgesamt auf einem guten Weg, dennoch müsse man sich Gedanken über die Zukunft machen. Daher sei eine Fusion mit der Kölner Bank für dieses Jahr geplant gewesen.

Diese werde aber nun um ein Jahr verschoben, da beide Häuser festgestellt hätten, "dass sie unterschiedlicher aufgestellt sind als ursprünglich gedacht". Man habe sich deshalb darauf verständigt, den jeweiligen Vertreterversammlungen Mitte des kommenden Jahres die Fusion auf Grundlage des Zahlenwerks vom 31.12.2015 zur Beschlussfassung vorzulegen.

Laut Schilling konnte die erfolgreiche Entwicklung der VR-Bank fortgesetzt werden, die nach seiner Meinung auf einen intensiven Kontakt sowohl mit Firmen- als auch Privatkunden beruhe. Mehr als 77.000 Kundenkontakte und 8700 Konzeptberatungen seien ein Indiz für das erfolgreiche Bankgeschäft. Neben einer dynamischen Entwicklung im Kundenkreditgeschäft mit einem Zuwachs um 56,3 Millionen Euro (4,6 Prozent), verzeichnete die Bank ebenfalls einen Anstieg bei den Kundeneinlagen um 41,2 Millionen Euro (3,1 Prozent).

Das insgesamt betreute Kundenvolumen, inklusive aller Gelder, die bei Partnern des genossenschaftlichen Verbundes angelegt beziehungsweise ausgeliehen sind, stieg laut Schilling um 203 Millionen Euro (sechs Prozent) auf jetzt 3,628 Milliarden Euro, die Bilanzsumme um 2,4 Prozent auf 1,759 Milliarden Euro (2013: 1,718 Milliarden Euro).

Wenig erfreut zeigte sich der Vorstand darüber, dass trotz Steigerungen im Kredit- als auch Einlagengeschäft die anhaltenden Niedrigzinsen für rückläufige Ergebnisse beim Zinsüberschuss sorgten. Den bezifferte er mit 37,4 Millionen Euro, was einen Rückgang um 2,3 Prozent zum Vorjahr bedeute (2013: 38,2 Millionen Euro). Schilling befürchtet, dass bei steigenden Kosten für Personal und Verwaltung der Zinsüberschuss bald komplett zur Finanzierung des Verwaltungsapparates gebraucht wird.

Umso erfreulicher sei das Provisionsergebnis, das um 4,3 Prozent zulegte und hauptsächlich aus dem Zahlungsverkehr und "einem florierenden Wertpapiergeschäft" generiert werden konnte. Auch bei den Mitgliedern gab es erneut einen Zuwachs. 1700 weitere Kunden wurden 2014 Miteigentümer der VR-Bank, die Gesamtzahl gab das Vorstandstrio zum Jahresende mit exakt 39.505 Personen an. In diesem Jahr, in dem die Bank ihren 125. Geburtstag feiert, soll auch das 40.000. Mitglied begrüßt werden.

VR-Bank

Die Förderung der Mitglieder ist die in ihrer Satzung festgeschriebene Aufgabe der VR-Bank Rhein-Sieg. Darüber hinaus bekennt sie sich zur Region und den dort lebenden und arbeitenden Menschen. Durch Spenden- und Sponsoringzusagen in Höhe von 293.000 Euro (2013: 270.000 Euro) unterstützte sie 2014 Vereine und Institutionen aus Siegburg, Troisdorf, Niederkassel, Lohmar, Sankt Augustin und Neunkirchen-Seelscheid bei Aktivitäten, die wegen leerer Kassen der Kommunen sonst nicht realisierbar gewesen wären.

Die Bank wolle mit der Unterstützung ihre Verwurzelung mit der Region zum Ausdruck bringen und einen Beitrag zum sozialen Wohlstand und dem Miteinander der Menschen leisten. Die Mitglieder stimmen darüber ab, wer Zuwendungen erhalten solle.

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