Aktion des Erzbistums Köln Für jeden toten Flüchtling einen Glockenschlag

SANKT AUGUSTIN · Mit dem Klingen der Totenglocke möchten die Kirchen und Gemeinden im Erzbistum Köln am heutigen Freitagabend gemeinsam der 23.000 Flüchtlinge gedenken, die im Mittelmeer gestorben sind.

Am Vorabend des Welttags der Flüchtlinge sollen an 230 Kirchen des Erzbistums Köln die Totenglocken jeweils 100 Mal läuten. Auch im Rhein-Sieg-Kreis engagieren sich Kirchen, darunter in Troisdorf, Lohmar und Sankt Augustin.

"Die tiefste Glocke der Pfarrkirchen in unserem Seelsorgebereich wird am Freitag um 20 Uhr jeweils 100 Mal zu hören sein", erklärt der leitende Pfarrer des Seelsorgebereichs Sankt Augustin, Peter Emontzpohl. "Jeder Glockenschlag steht für ein Opfer." Der Küster der katholischen Pfarrgemeinden Sankt Martinus und Sankt Georg in Sankt Augustin, Christoph Schablitzky, berichtet von den Vorbereitungen: "Vor zwei Wochen erreichte uns die Bitte des Erzbistums, uns zu beteiligen. Wir haben uns beworben und die Bestätigung bekommen."

Die Hauptaktion geht von Köln selbst aus, wo um 20 Uhr zunächst die Petersglocke im Dom, der "Dicke Pitter", anstimmt. Es folgen über das ganze Bistum verteilt die Glockenschläge der Kirchen in den Seelsorgebereichen. Auf dem Kölner Roncalliplatz stellen sich bereits ab 18 Uhr verschiedene Hilfswerke vor.

In einer ökumenischen Gedenkfeier möchte Kardinal Rainer Maria Woelki mit Gästen auf die Flüchtlingssituation aufmerksam machen und mit dem Solidaritätsabend ein Zeichen für globale Nächstenliebe setzen. Es sei wichtig, an die vielen Opfer zu erinnern, die seit dem Jahr 2000 auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung auf ihrem Weg nach Europa ums Leben gekommen sind.

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