Unternehmerinnen aus Siegburg Frauen ergreifen die Initiative

SIEGBURG · Zum dritten Gedankenaustausch haben sich jetzt Unternehmerinnen aus Siegburg getroffen. Ihr Ziel ist es, enger zusammenzuarbeiten, voneinander zu lernen, sich gegenseitig zu unterstützen und letztlich Kunden zu binden.

 Vom ersten Treffen an dabei: Romana und Pia Bruchmann (von links im Uhrzeigersinn), Fernanda Holzapfel, Gabriele Fonk, Wilawan Franz, Zorica Avenoso.

Vom ersten Treffen an dabei: Romana und Pia Bruchmann (von links im Uhrzeigersinn), Fernanda Holzapfel, Gabriele Fonk, Wilawan Franz, Zorica Avenoso.

Foto: Kieras

Auf der Tagesordnung stand der Aufbau einer gemeinsamen Homepage, auf der die Mitglieder der Runde sich, ihre Dienstleistungen und Produkte demnächst vorstellen. "Alleine schwimmen macht keinen Sinn", erklärte Fernanda Holzapfel, Transformations-Therapeutin, die sich wünscht, möglichst viele Gleichgesinnte vom Netzwerk zu überzeugen, von dem alle profitieren könnten.

Pia Bruchmann, selbstständige Friseurmeisterin, von der die Initiative des Zusammenschlusses ausschließlich weiblicher Unternehmer ausging, erklärte, es gebe viele Frauen, die sich in Vereinigungen und Verbänden nicht sehr wohlfühlten, weil dort die Männer dominierten. Und auch heute noch würden viele Frauen von männlichen Kollegen belächelt. Zum Beispiel im Beruf des Steuerberaters oder im Bereich Immobilien.

Ob aus dem lockeren Treffen einmal ein Verein hervorgehen wird, wollte Bruchmann zwar nicht ausschließen, im Moment sei das aber nicht geplant. In diesem Zusammenhang stellte sie klar, dass man keine Alleingänge in Siegburg plane und offen für eine Mitarbeit in vergleichbaren Vereinigungen sei.

So habe sie beispielsweise den Kontakt zum Verkehrsverein gesucht, ein Treffen sei allerdings bisher nicht zustande gekommen. Die an der Diskussionsrunde beteiligten Frauen zeigten sich davon überzeugt, dass nur ein intensiver Austausch - nicht nur unter Frauen - Siegburg als Einkaufs- und Dienstleistungsstadt stärken könne.

Darin sind sie einer Meinung mit Kjell Nickmann, Masterstudent der Uni Bonn, der in Abstimmung mit Siegburgs Wirtschaftsförderin Silke Göldner eine Händlerumfrage in der Kreisstadt ausgearbeitet und durchgeführt hat. Darin gaben viele Händler an, dass sich der persönliche Kontakt zu anderen Gewerbetreibenden meist auf Smalltalk beschränke.

Echte Netzwerke, wie die Unternehmerinnen eins errichten wollen, in dem Gewerbetreibende gemeinsame Sache machen, seien eher die Ausnahme. Aber genau die sollte man laut Nickmann fördern.

Der Kreis von Frauen, dem sich mittlerweile rund 30 "Mitglieder" angeschlossen haben, hat jedenfalls einiges vor. "Wir wollen Werbung gemeinsam und füreinander machen, Flyer auslegen, Anzeigen schalten und uns vielleicht beim nächsten Stadtfest an einem Stand zusammen präsentieren", so Bruchmann. Auch gegenseitige Besuche der Unternehmerinnen sind geplant.

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